Politik
Neue "Heute"-Umfrage enthüllt den KPÖ-Knaller
Magere 0,7 Prozent gab es für die KPÖ 2019. Bei den Wahlen 2023 ist der Einzug in den Nationalrat in Reichweite. Eine Partei steht dem aber im Weg.
Es ist eine Achterbahnfahrt für die KPÖ: 0,7 Prozent bei den Nationalratswahlen 2019 (angetreten als Alternative Listen, KPÖ Plus, Linke und Unabhängige) waren eine herbe Enttäuschung, danach gab es mit 5,99 Prozent bei den Landtagswahlen in der Steiermark ein Plus von 1,77 Prozent und zwei Sitze im Landtag.
Bei der Salzburger Landtagswahl 2023 wiederum schaffte es die KPÖ auf unglaubliche 11,66 Prozent und zog nach weit über 70 Jahren wieder mit vier Mandaten in den Landtag ein. Die Jubelstimmung und Aussicht auf einen Erfolg im Bund sollten aber nicht lange anhalten.
Wie die KPÖ einziehen würde
Umfragen zur kommenden Nationalratswahl 2024 zeigten, dass Neo-SPÖ-Chef Andreas Babler wohl massiv Stimmen von der KPÖ zur SPÖ abziehen kann. Dennoch ist die Chance für den Einzug in den Nationalrat (es gibt eine Vier-Prozent-Hürde) weiter aufrecht, wie eine neue "Heute"-Umfrage zeigt.
Die Daten des Instituts "Unique Research" für "Heute" (804 Befragte, Schwankungsbreite +/- 3,5 Prozent) weisen die KPÖ bei derzeit fünf Prozent aus – innerhalb der Schwankungsbreite wäre ein Einzug mit bis zu 8,5 Prozent oder ein Scheitern mit nur 1,5 Prozent möglich. Ein Einzug wäre aber wahrscheinlicher.
Wie die KPÖ scheitern würde
Das Ganze dreht sich aber mit nur einer anderen Partei um – und es ist nicht die SPÖ! Vielmehr steht und fällt das Projekt Nationalrat mit einem möglichen Antritt der Bierpartei von Dominik Wlazny bei der Nationalratswahl 2024.
Tritt die Bierpartei nämlich an, würde sie auf einen Schlag rund zwölf Prozent erreichen – und dabei der KPÖ ein Prozent abluchsen. Mit nur vier Prozent wäre dann ein Scheitern der KPÖ an der Vier-Prozent-Hürde wahrscheinlicher als ein Einzug (Schwankungsbreite von 0,5 bis 7,5 Prozent). Die Chancen wären aber noch immer gegeben.
Bierpartei würde auch allen anderen Stimmen kosten
Die bei den Nationalratswahlen 2019 mit 0,1 Prozent gescheiterte Bierpartei würde aktuell generell nicht nur einen Höhenflug erleben, sondern allen anderen Parteien Stimmen kosten. Mit zwölf Prozent wäre sie sogar vier Prozent vor den Grünen (denen sie zwei Prozent abziehen würde) sowie fünf Prozent vor den NEOS (denen sie ein Prozent kosten würde).
Gleich drei Prozent würde der Bierpartei-Antritt der SPÖ kosten, zwei Prozent der FPÖ und ein Prozent der ÖVP. SPÖ und ÖVP wären gar mit dem Bierpartei-Antritt wieder mit je 20 Prozent gleichauf. Und: Es ginge sich so wohl keine Zweier-Koalition aus – ohne Bierpartei-Antritt würde dagegen theoretisch Blau-Rot und Blau-Türkis möglich sein.
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