Gesundheit
Covid-Arznei "Paxlovid" wirkt gegen Omikron
Das Pfizer-Medikament zeigte in drei Studien eine deutliche Wirksamkeit gegen die Virusvermehrung.
Das Pharmaunternehmen Pfizer hat jetzt Ergebnisse aus mehreren Studien veröffentlicht, die zeigen, dass Nirmatrelvir (der Wirkstoff des Covid-19-Medikaments Paxlovid) auch gegen die neue Omikron-Variante wirkt. Demnach kann das Mittel ein Vielfaches der nötigen Menge an Plasmakonzentrationen aufrechterhalten, um die Vervielfachung von Omikron in Zellen zu verhindern.
Hospitalisierungsrisiko oder Tod um fast 90 Prozent reduziert
"Wir haben Paxlovid speziell entwickelt, um seine Aktivität über Coronaviren hinweg sowie über aktuelle besorgniserregende Varianten mit überwiegend Spike-Protein-Mutationen beizubehalten. Nach den klinischen Ergebnissen – die zeigen, dass Paxlovid das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder des Todes um fast 90 Prozent im Vergleich zu Placebo für Hochrisikopatienten reduziert, wenn es innerhalb von fünf Tagen nach Auftreten der Symptome behandelt wird – sind wir von diesen ersten Laborergebnissen ermutigt“, sagte Mikael Dolsten, MD, Ph.D., Chief Scientific Officer und President, Worldwide Research, Development and Medical von Pfizer in einer Aussendung.
"Diese Daten deuten darauf hin, dass unsere orale COVID-19-Therapie ein wichtiges und wirksames Instrument in unserem anhaltenden Kampf gegen dieses verheerende Virus und aktuelle besorgniserregende Varianten sein kann, einschließlich des hoch übertragbaren Omicron. In-vitro- Ergebnisse werden weiterhin validiert.“
Pfizer berichtet von drei durchgeführten Studien: In der ersten wurde der Hauptwirkstoff Nirmatrelvir gegen ein Enzym, das das Coronavirus benötigt, um sich zu vervielfältigen, getestet. Die Ergebnisse zeigten in allen Fällen eine erfolgreiche Blockierung desselben. In einer zweiten Studie konnte die Virusmenge deutlich reduziert werden. In der dritten Studie wurden die Behandlungen gegen die Alpha-, Beta-, Delta- und Omikron-Varianten getestet und die Infektion von Zellen konnte effektiv verhindert werden.
In mehreren Ländern weltweit für bedingt zugelassen
Aktuelle VoCs ("Variants of concern") können gegen Behandlungen resistent sein, die durch Bindung an das Spike-Protein auf der Oberfläche des SARS-CoV-2-Virus wirken. Paxlovid wirkt jedoch intrazellulär, indem es an das hochkonservierte Mpro des SARS-CoV-2-Virus bindet.
Die virale Hauptprotease (Mpro) ist an der Bildung des Coronavirus-Replikationskomplexes und damit an der Vervielfältigung des Virus beteiligt.
Paxlovid ist derzeit in mehreren Ländern weltweit für die bedingte oder Notfallanwendung zugelassen. Pfizer hat Anträge auf behördliche Zulassung oder Zulassung bei mehreren Aufsichtsbehörden eingereicht und erwartet, dass weitere behördliche Entscheidungen folgen werden.