Gesundheit
Neue Corona-Welle – aber das müssen wir NICHT mehr tun
Das Coronavirus breitet sich wieder stärker aus, eine Herbstwelle rollt bereits an. Im ORF erklärt Virologin Monika Redlberger-Fritz die Folgen.
Auch wenn es aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden sein mag, das Coronavirus treibt sich weiter um. Nach der Variante "Eris" breitet sich nun "Pirola" auf immer mehr Länder aus, Israel will deshalb sogar eine alte Schutzmaßnahme reaktivieren.
Nun geht der erste Sommer ohne Einschränkungen zu Ende. Doch wie gefährlich sind diese neuen Varianten für Österreich? Droht den Spitälern im Winter eine neue Flut an Corona-Patienten?
Diese und andere Fragen beantwortete die Virologin Monika Redlberger-Fritz von der Meduni Wien, die auch Teil des Nationalen Impfgremiums ist, Sonntagnacht in der ZIB2 mit Marie-Claire Zimmermann.
Eris etwa sei "nicht so weit entfernt von anderen Varianten". Eine kürzliche Erkrankung oder eine Impfung mit dem jüngsten Variantenimpfstoff dürfte guten Immunschutz bieten. Liegt der Stich aber länger als 12 Monate zurück, so empfiehlt die Expertin eine Auffrischung.
Aufgrund der bisherigen breiten Exposition der Bevölkerung mit dem Coronavirus würde mittlerweile eine einzelne Auffrischung schon gut genug Schutz bieten. Das aktuellste Vakzin "wirkt gegen Eris eigentlich sehr gut", sagt Redlberger-Fritz. "Pirola könnte auch eine relativ gut Abdeckung haben, weil sie auch von der Omikron-Variante abstammt, aber das muss man sich noch anschauen."
Neue Welle kommt
Die Infektionszahlen steigen jedenfalls bereits wieder. Das sei bereits im Sentinel-System und dem Abwasser-Monitoring sichtbar. Der Schulbeginn und der Herbst mit vermehrten Indoor-Aufenthalten werde diese noch verstärken: "Wir rechnen mit einer neuerlichen Welle."
Das Gesundheitssystem sei prinzipiell in der Lage, eine Welle nach der anderen abzufangen, doch wenn Grippe und RSV zusammen mit Corona auftrete, könne das wieder zu einer Überlastung führen. Da sei die Impfung wieder maßgeblich, um die Corona-Welle zeitlich zu verschieben bzw. abzuflachen.
Dieses Jahr stehe auch erstmals eine Impfung gegen RSV für Erwachsene zur Verfügung:
Allgemeine Maskenpflicht kein Thema
Ein Masken-Comeback ist "nicht mehr notwendig, aber die Empfehlungen gelten noch." Die Medizinerin vergleicht die Maske mit Sonnencreme, um die eigene Person vor einer Ansteckung zu schützen. Hat man schon ein Krankheitsgefühl, so sollte es eigentlich selbstverständlich sein – egal ob Corona, oder eine andere Infektion – zum Schutz der Mitmenschen eine Maske zu tragen, endet Redlberger-Fritz ihren TV-Auftritt.