Fussball

Nagelsmann-Berater werfen Bayern-Boss Kahn Lügen vor

Nach der Trennung von Trainer Julian Nagelsmann droht den Bayern eine echte Schlammschlacht. Hat Boss Oliver Kahn im TV gelogen? 

Heute Redaktion
Nach der Entlassung von Julian Nagelsmann droht den Bayern eine Schlammschlacht.
Nach der Entlassung von Julian Nagelsmann droht den Bayern eine Schlammschlacht.
Imago Images

Vor einer Woche haben sich die Bayern überraschend von Nagelsmann getrennt. Trotz eines eigentlich noch bis 2026 laufenden Vertrags. Die Bayern-Bosse kritisierten die sportliche Stagnation der letzten Wochen, die Bayern waren schließlich auf den zweiten Tabellenplatz zurückgerutscht, vergaben neun Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund. Darüber hinaus soll der 35-Jährige die Kabine verloren haben

Am späten Abend des 23. März platzte die Bombe schließlich. Der italienische Transfer-Experte Fabrizio Romano machte öffentlich, dass der Nagelsmann-Rauswurf unmittelbar bevorstehe. Dies bewahrheitete sich schließlich einen Tag später, als der 35-Jährige offiziell entlassen und Thomas Tuchel als sein Nachfolger vorgestellt wurde. 

Kahn erklärt Rauswurf

Über die Vorgänge am späten Donnerstagabend gibt es aber unterschiedliche Aussagen, wie nun klar wurde. Fakt ist nur: Nagelsmann weilte zum Zeitpunkt des Rauswurfs gerade auf Skiurlaub im Tiroler Zillertal, es kam schließlich am Tag darauf in der Bayern-Geschäftsstelle zu einem persönlichen Gespräch mit den Münchner Bossen.

Bayerns Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn nahm unmittelbar vor dem Topspiel am Samstag gegen Borussia Dortmund zur Nagelsmann-Entlassung Stellung. "Sie möchten doch nicht einem Trainer übers Telefon sagen, der eben zu dem Zeitpunkt nicht in München war, dass Sie sich trennen. Das ist zumindest nicht mein Stil und nicht der Stil des FC Bayern München. Immer diese Unterstellungen, wir würden hier den Stil des FC Bayern nicht wahren. Also da wäre ich mal ganz vorsichtig", teilte Kahn in Richtung des "Sky"-Experten Lothar Matthäus aus. 

Zum Ablauf der Trennung musste der Bayern-Vorstand zugeben, es sei "eine Katastrophe, wie es dann gelaufen ist. Das war nicht gut." Gleichzeitig betonte Kahn, sofort, nachdem die Bayern die Tuchel-Zusage erhielten, Nagelsmann angerufen und ihn zu einem Gespräch einbestellt zu haben. 

1/66
Gehe zur Galerie
    Die Champions League wurde in der Saison 1992/93 gegründet. 27 Final-Spiele hat es bereits gegeben. Einige mit rot-weiß-roter Beteiligung. <i>"Heute"</i> zeigt die besten Momente.
    Die Champions League wurde in der Saison 1992/93 gegründet. 27 Final-Spiele hat es bereits gegeben. Einige mit rot-weiß-roter Beteiligung. "Heute" zeigt die besten Momente.
    (Bild: GEPA-pictures.com)

    "Kahn lügt"

    Der Schilderung des Bayern-Bosses wollte Matthäus aber nicht recht glauben. "Ich weiß, dass Oliver Kahn lügt. Oliver Kahn will nur von seinen Problemen ablenken und dann greift er mich an. Aber darauf war ich vorbereitet", so der deutsche Rekord-Teamspieler zu "t-online.de" über das Wortgefecht live im TV. Am "Sky"-Mikrofon kritisierte er auch weiters, dass sich die Bayern nicht die Mühe machten, Nagelsmann zu kontaktieren. "Der Urlaub ist 150 Kilometer von München entfernt. Wenn man einen direkten Kontakt möchte, dann findet man diesen Kontakt. Er war nicht auf den Malediven, er war im Zillertal."

    In einer von "Sky" später veröffentlichten Stellungnahme des Nagelsmann-Managements wurde Kahn ebenfalls als Lügner dargestellt. Die Berater des freigestellten Trainers behaupteten nämlich ebenso, aus den Medien vom bevorstehenden Rauswurf des 35-Jährigen erfahren zu haben. "Es gab keinen Kontakt und keinen Kontaktversuch der Bayer. Das Management von Julian Nagelsmann hat selbst nach den diversen Gerüchten in den Medien bei Hasan Salihamidzic (Bayerns Sport-Vorstand, Anm.) angerufen", so der Lügen-Vorwurf der Nagelsmann-Seite. Es droht eine Schlammschlacht...

    An der Unterhaltung teilnehmen