Politik

Nächster SPÖ-Hammer – Pannen-Wahlleiterin wirft alles h

Die schwierigen Tage für die SPÖ nehmen kein Ende: Nach der beispiellosen Wahl-Panne am Parteitag verkündete Michaela Grubesa nun ihren Rücktritt. 

Michaela Grubesa, die Leiterin der Wahlkommission, verkündete am Montag den Fehler bei der Wahl zum Parteivorsitzenden.
Michaela Grubesa, die Leiterin der Wahlkommission, verkündete am Montag den Fehler bei der Wahl zum Parteivorsitzenden.
Helmut Graf

Der Richtungsstreit in der österreichischen Sozialdemokratie hat in den vergangenen Wochen einige personelle Veränderungen nach sich gezogen. Zuerst legte der umstrittene Wahlkommissions-Leiter Harry Kopietz sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zurück. Nachdem sie den dritten und letzten Platz bei der Mitgliederbefragung belegt hatte, folgte Parteichefin Pamela Rendi-Wagner, indem sie all ihre Ämter zurücklegte. Ihr Vertrauter und Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch ließ mit seinem Rücktritt auch nicht lange auf sich warten. Im Anschluss an die historische Wahlpanne zog sich weiters Herausforderer Hans Peter Doskozil ein für allemal aus der Bundespolitik zurück. Nun zieht Wahlleiterin Michaela Grubesa persönliche Konsequenzen aus der peinlichen Wahl-Posse. 

Auf einen Blick – das ist die gesamte SPÖ-Pannen-Kommission:

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    Michaela Grubesa, die Leiterin der Wahlkommission, verkündete am Montag den Fehler bei der Wahl zum Parteivorsitzenden. Hier die komplette Wahlkommission, die für die historische Wahl-Panne verantwortlich zeichnet. 
    Michaela Grubesa, die Leiterin der Wahlkommission, verkündete am Montag den Fehler bei der Wahl zum Parteivorsitzenden. Hier die komplette Wahlkommission, die für die historische Wahl-Panne verantwortlich zeichnet.
    Helmut Graf

    Am Sonderparteitag in Linz ließ sich noch Hans Peter Doskozil feiern, er sollte die Partei nach Jahren der Stimmenverluste wieder zu einem Wahlerfolg führen. Doch nur zwei Tage später, am Montag, berief die SPÖ-Wahlkommission eine Eil-Pressekonferenz ein, die die Öffentlichkeit erschütterte: Man habe die Stimmen der beiden Kandidaten vertauscht, eigentlich sei Andi Babler siegreich aus der Kampfabstimmung hervorgegangen. Die Partei gab erneut ein fragwürdiges Bild ab und sieht sich nun Spott ausgesetzt. 

    Ziel verfehlt

    Die nun zurückgetretene Grubesa übernahm das Amt vor weniger als einem Monat, am 13. Mai. Vorher war sie Harry Kopietz' Stellvertreterin, durch seinen Rücktritt rückte sie nach. Die 34-Jährige trat mit dem Ziel an, die Transparenz des Auszählungsvorgangs zu befördern. Somit wollte sie der Partei eine möglichst unstrittige Entscheidung über die zukünftige Spitze bescheren. An diesem Ziel dürfte die Steirerin angesichts des fatalen Auszählungsfehlers deutlich vorbeigeschrammt sein. 

    Abgesehen von ihrer Funktion als Leiterin der Wahlkommission ist Grubesa auf Bundesebene bisher nicht in Erscheinung getreten. Für ihre Rolle als Landtagsabgeordnete dürfte die Panne keinerlei Konsequenzen mit sich ziehen – sollte sie Bestrebungen gehegt haben, auf Bundesebene aktiv zu werden, stellt die Auszählungs-Causa hingegen wohl einen gehörigen Dämpfer dar.

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      Michaela Grubesa, die Leiterin der Wahlkommission, verkündete am Montag den Fehler bei der Wahl zum Parteivorsitzenden. Hier die komplette Wahlkommission, die für die historische Wahl-Panne verantwortlich zeichnet. 
      Michaela Grubesa, die Leiterin der Wahlkommission, verkündete am Montag den Fehler bei der Wahl zum Parteivorsitzenden. Hier die komplette Wahlkommission, die für die historische Wahl-Panne verantwortlich zeichnet.
      Helmut Graf