Welt
Nach Drama um Baby in Kabul: Eltern haben Sohn wieder
"Heute" berichtete über das tragische Verschwinden eines Babys während des Chaos am Flughafen-Kabul. Jetzt ist der Säugling wieder bei seiner Familie.
In einem Interview mit der afghanischen Nachrichtenagentur "Asvaka News Agency" erzählt der Vater nun die Geschichte rund um das Verschwinden seines sieben Monate alten Säuglings. Er sei Staatsanwalt in Afghanistan und habe sich aufgrund des Risikos für ihn und seine Familie nach der Machtübernahme durch die Taliban auf den Weg zum Flughafen von Kabul gemacht. Dort erfasste er die ganze Dramatik der Ereignisse. "Viele Kinder und Babys wurden niedergetrampelt", erzählt der Afghane, der seinen Namen nicht preisgeben will, im Gespräch mit der Agentur.
Daraufhin versuchte er zu helfen. "Ich habe mein Kind kurz einer Frau gegeben und versuchte den Menschen zu helfen. Nach ein paar Momenten realisierte ich, dass mein Kind und die Frau nicht mehr da waren und ich sie verloren hatte", so der Jurist. Das zähe Bangen um seinen Sohn "Redwanullah" begann. "Wir haben mit Hilfe von einigen Menschen viel versucht, aber wir haben sie nicht gefunden", so der Afghane. Eine Kampagne in den sozialen Medien verhalf dem Vater schließlich zum Erfolg bei der Suche nach "Redwanullah". "Nach einem Tag habe ich mein Kind durch die Hilfe von einigen Afghanen und einer Kettenbrief-Aktion in den sozialen Medien gefunden", schildert er gegenüber dem Medium.
Afghanischer Vater bittet um Hilfe
Mit einem Aufruf in den sozialen Medien hatten sich die Eltern des sieben Monate alten Säuglings Mitte August an die Agentur gewandt, um nach ihrem Kind zu suchen. Sie baten dabei auch ihren Suchaufruf zu verbreiten. Auf der Facebook-Seite des Nachrichtenportals wurde das entsprechende Posting damals mehr als 800 Mal geteilt. Viele User aus dem arabischen Raum drückten den beiden Eltern ihr Mitgefühl aus.
Der Vater fürchtet nun um sein Leben und das seiner Kollegen aus dem früheren Justizapparat Afghanistans. Er appeliert an die internationale Gemeinschaft seinem Volk zu helfen. "Wir wollen, dass unsere Stimmen gehört werden", so der Beamte gegenüber dem Journalisten der Nachrichtenagentur. Denn: "Das Leben von allen Staatsanwälten in Afghanistan befindet sich in großer Gefahr wegen diesen besessenen Kriminellen."