Politik
Nach Chat-Skandal trifft Ex-Kanzler Kurz Klitschko
Sebastian Kurz hat am Unternehmertag am bayrischen Tegernsee Ex-Box-Champ Wladimir Klitschko getroffen. Nur einen Tag nach dem Tonband.
Nur einen Tag nachdem Ex-Kanzler Sebastian Kurz Journalisten ein Tonband vorspielte, das die Vorwürfe seines ehemaligen Weggefährten Thomas Schmid entkräften soll, geht für ihn der Alltag als Unternehmer weiter. Am Unternehmertag am bayrischen Tegernsee gab sich Kurz ein Stelldichein mit allerlei Größen aus Politik und Wirtschaft.
Darunter auch: Wladimir Klitschko. Der ukrainische ehemalige Box-Champ war am Donnerstag ebenfalls vor Ort in Bayern.
Kurz war jedoch nicht nur zum Spaß auf das Networking-Event in Bayern gekommen. Mit dem ehemaligen "Bild"-Chef Kai Diekmann plauderte der außenpolitisch versierte Kurz über das Thema "Geopolitik aus den Fugen" im Rahmen einer Podiumsdiskussion.
Das wird Kurz vorgeworfen
Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz wird von einem seiner engsten Mitstreiter in einer Korruptionsaffäre schwer belastet. Thomas Schmid, ehemaliger Chef der Staatsholding ÖBAG, habe seit Juni insgesamt 15 Tage lang in der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ausgesagt, teilte die Behörde am Dienstag mit. Laut Auszügen aus den Vernehmungsprotokollen sagte Schmid, dass er von Kurz beauftragt wurde, die mit Steuergeld finanzierten geschönten Umfragen in Umlauf zu bringen.
Kurz habe gewusst, dass Umfragen, die ihm bei der Eroberung des ÖVP-Parteivorsitzes und des Kanzleramtes helfen sollten, über das Finanzministerium finanziert wurden. "Ja, das war ihm klar". Er selbst habe das umgesetzt, "weil ich von Kurz den Auftrag bekommen habe".
Und die Reihe der Vorwürfe reißt nicht ab. So habe Kurz eine Gehaltserhöhung für seine Partnerin Susanne Thier gefordert und diese auch bekommen. Ebenso habe es Postenbesetzungen nach ÖVP-Wünschen gegeben. Er habe sich vom Kanzler benutzt gefühlt, sagte Schmid weiter aus. Im Oktober 2021 sei er von Kurz unter Druck gesetzt worden, «die ganze Schuld auf mich zu nehmen». Er habe Kurz schriftlich entlasten sollen. Dies habe er aber nicht getan, sagte er.
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