Vor U4 randaliert
Nach Alko-Schlägerei tritt Grünen-Politiker zurück
Nachdem er betrunken vorm Wiener Szeneklub U4 randaliert hat, legt Clemens Stammler (Grüne) nun sein Nationalratsmandat zurück.
Vergangenen Freitag ist es vor dem Wiener Szeneklub U4 zu unschönen Szenen gekommen. Wie das Nachrichtenmagazin "Profil" berichtet, belästigte der grüne Abgeordnete Clemens Stammler, offenbar alkoholisiert, eine NGO-Vertreterin und ging daraufhin auf einen Journalisten los. Jetzt hat der 49-Jährige seinen Rücktritt erklärt.
An der Gurgel gepackt
Dem Magazinbericht zufolge soll der Grünen-Politiker zuerst eine Frau – sie arbeitet für eine NGO – belästigt haben. Als ein Journalist der Frau zu Hilfe kommen wollte, packte Stammler diesen an der Gurgel und drückte ihn gegen eine Wand. Anwesende riefen die Polizei, die den Vorfall aufnahm.
Der Journalist begab sich daraufhin aufgrund von Schmerzen im Halsbereich in ein Krankenhaus, wo eine Verletzung an der Luftröhre festgestellt wurde. Das Spital erstattete daraufhin – wie gesetzlich vorgesehen – eine Anzeige wegen Körperverletzung.
"Ein furchtbarer Fehler"
Von der grünen Klubobfrau Sigrid Maurer am Mittwoch mit den Vorwürfen (für ihn gilt die Unschuldsvermutung) konfrontiert, legt Stammler kurz darauf sein Nationalratsmandat (seit 2020) und sein Mandat in der Oberösterreichischen Landwirtschaftskammer "mit sofortiger Wirkung" zurück. "Ich bin vergangene Woche in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in alkoholisiertem Zustand handgreiflich geworden. Das war ein furchtbarer Fehler, der einem nicht passieren darf", so der 49-jährige Biobauer aus St. Konrad bei Gmunden.
Er habe bereits mit allen an dem Vorfall beteiligten Personen gesprochen, "ich habe ihnen gesagt, dass es mir von ganzem Herzen leidtut und sie um Verzeihung gebeten", erklärt Stammler in einer Aussendung. Und fügt hinzu: "Mein Verhalten in dieser Nacht hat mir vor Augen geführt, dass in meinem Leben offensichtlich nicht alles in Ordnung ist. Ich möchte mich dem stellen, mich mit meinem Fehler auseinandersetzen und dafür werde ich mir professionelle Hilfe suchen. So, wie ich mich am Donnerstag verhalten habe, so will ich nie wieder sein."