"Fischarsen"

Na Mahlzeit! Meeresfrüchte können dich vergiften

Laut Studie wird Arsenobetain, das in Meeresfrüchten vorkommt und bisher als unbedenklich galt, im Körper in giftige Arsenverbindungen umgewandelt.

Heute Life
Na Mahlzeit! Meeresfrüchte können dich vergiften
Muscheln, Wasserschnecken, Garnelen, Tintenfische, Krabben und Hummer gehören zu den Meeresfrüchten. Fisch eigentlich nicht, wird aber oft dazugezählt.
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Arsenobetain ist eine der am häufigsten vorkommenden Arsenverbindungen in Meeresfrüchten, einschließlich Algen, Fisch und Schalentieren. Es wird daher oft als "Fischarsen" bezeichnet. Im Körper des Menschen können sich dadurch beim Konsum von Meeresfrüchten potenziell giftige Arsenverbindungen bilden. Arsenobetain kann durch Darmbakterien zu teilweise giftigen Stoffen umgewandelt werden. Aufgrund seiner sehr geringen Toxizität und schnellen Ausscheidung galt Arsenobetain für den Menschen bislang als risikoarm.

Eine neue Studie der Universität Bern (Schweiz) stellt die Sicherheit von Arsenobetain-reichen Meeresfrüchten aber nun infrage. Denn sie zeigt, dass das Darmmikrobiom (gesunde Bakterienbesiedelung des Darms) von Säugetieren eine Schlüsselrolle bei der Umwandlung von Arsenobetain in andere Arsenverbindungen, einschließlich krebserregendem anorganischem Arsen, spielt.

Arsenobetain ist derzeit nicht als toxisch eingestuft und unterliegt daher keinen gesetzlichen Grenzwerten in Lebensmitteln.

Versuche mit Mäusen

Das Forschungsteam untersuchte den Arsenobetain-Stoffwechsel von Mäusen mit unterschiedlichem Besiedlungsstatus von Darmmikroben: Keimfreie Mäuse (ohne Darmmikroben), herkömmliche Mäuse mit einer natürlichen Mikrobiota (besiedelt mit Hunderten verschiedenen Mikroorganismen) und Mäuse mit einer vereinfachten Mikrobiota (bestehend aus 12 definierten Darmbakterienarten). Alle wurden mit einer Arsenobetain-reichen Diät gefüttert, um den Arsenstoffwechsel, die Verteilung im Körper und die Ausscheidung zu vergleichen.

Mäuse mit Darmmikroben reicherten eine höhere Arsenkonzentration in ihrem Darmtrakt an als keimfreie Mäuse. Die Forschenden beobachteten bei mikrobiell besiedelten Mäusen die Bildung spezifischer hochtoxischer Arsenverbindungen im Dickdarm. Bei herkömmlichen Mäusen, die auf eine arsenarme Diät umgestellt wurden, verlief die Ausscheidung von Arsen aus dem Körper deutlich langsamer als bei keimfreien Mäusen.

Darm wichtig bei Verstoffwechslung

"Darmmikroben spielen also eine entscheidende Rolle bei der Verstoffwechselung von Arsenobetain im Körper. In diesem Fall scheint das Mikrobiom jedoch eine schädliche Wirkung zu haben", wurde Darmmikrobiom-Experte Siegfried Hapfelmeier zitiert.

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Auf den Punkt gebracht

  • Eine neue Studie der Universität Bern zeigt, dass das bisher als unbedenklich geltende Arsenobetain in Meeresfrüchten im menschlichen Körper durch Darmbakterien in giftige Arsenverbindungen umgewandelt werden kann.
  • Diese Entdeckung stellt die Sicherheit von arsenreichen Meeresfrüchten infrage, da das Darmmikrobiom eine Schlüsselrolle bei der Umwandlung in potenziell krebserregende Stoffe spielt.
red
Akt.