Mysteriöser Kurz-Film mit Arnie – das ist zu sehen

"Ich komme wieder", knurrte Arnold Schwarzenegger 1984 als "Terminator". Ob Sebastian Kurz bald ähnliche Worte findet? Anlass zu Spekulationen gab zuletzt das baldige Erscheinen zweier Kino-Dokus über den Ex-ÖVP-Kanzler. Einer, "KURZ – der Film", wurde am Dienstag in Wien vor Pressevertretern gezeigt. Das erste Fazit: Weder ein Propagandastück, noch eine kritische Aufarbeitung.

In 89 Minuten erzählen Kurz selbst und seine ehemaligen Mitstreiter von Michael Spindelegger über Gerald Fleischmann bis Wolfgang Schüssel den Aufstieg und Fall des türkisen Wunderkinds – Korruptions-Ermittlungen werden da kurzerhand zum "Vernichtungskrieg" (©Andreas Khol) erklärt. Inhaltlich bleibt alles oberflächlich, Themen wie Corona oder Ibiza werden im Stakkato durchgepeitscht. Immerhin: Kritik und Einordnung kommen dank Stimmen von Ex-Kanzler Christian Kern und Investigativ-Journalist Michael Nikbakhsh nicht völlig zu kurz.

"Arnie" sorgt für Hollywood-Flair

Deplatziert wirkt Arnold Schwarzenegger. Der philosophiert in seiner Muskelbude auf Englisch über Politik und kann mit Kurz offensichtlich wenig bis gar nichts anfangen. "Mit österreichischer Innenpolitik kennt er sich nicht aus", gestand auch Regisseur Sascha Köllnreitner ein. Aber man habe ein wenig internationalen Flair benötigt – und Merkel und Makron wollten nicht…

Kurz soll Film noch nicht gesehen haben

Sebastian Kurz wurde für den Streifen drei Tage lang begleitet und interviewt. Laut den Filmemachern habe er das Portrait allerdings nicht vorab gesehen und auch keinen Einfluss auf den Schnitt gehabt. Gerüchte, wonach "KURZ – der Film" ein vom Umfeld des Ex-Kanzlers gesteuertes Projekt sei, dementierte man vehement.

Der zweite Kurz-Film, ohne Beteiligung des Ex-Kanzlers, erscheint übrigens am 21. September unter dem Titel "Projekt Ballhausplatz" und dürfte sich wohl wesentlich kritischer mit der Ära Kurz auseinandersetzen.