Als zweifache Mutter fällt Ebru eines besonders auf: Sie wünscht sich für ihre Kinder ein anderes Wien. Sowohl das Sicherheitsgefühl als auch die finanzielle Unterstützung der Stadt lassen laut ihr deutlich zu wünschen übrig. Ihre Stimmen bei der Wien-Wahl möchte sie nutzen, um ihre Unzufriedenheit klarzumachen – die 37-Jährige wird ungültig wählen.
"Ganz ehrlich, ich habe auch schon bei der letzten Wien Wahl meine Stimme ungültig abgegeben, weil mich in den letzten Jahren einfach nichts mehr anspricht", erklärt Ebru. Obwohl sie sich viel informiert und sich für das Thema interessiert, fühlt sie sich bei keiner Partei gut aufgehoben. "Nachdem ich ein Kind bekommen habe, habe ich mich vom Staat einfach verlassen gefühlt", gibt die mittlerweile zweifache Mutter zu. Besonders hat sie Probleme mit der Karenz: "Die wurde das letzte Mal vor 20 Jahren an die Inflation angepasst. Ich habe zweieinhalb Jahre mit 600 Euro im Monat kämpfen müssen", beschwert sie sich. "Hätte ich keinen Partner, der Vollzeit arbeitet, wäre ich aufgeschmissen gewesen".
Als Mutter fällt ihr eines besonders auf: "Es kümmert sich immer noch keiner um Eltern, Mütter, Alleinerzieher. Sobald ein Kind krank ist, bist du aufgeschmissen, ich habe da keine Unterstützung. Deswegen ist meine Stimme auch jetzt ungültig". Trotzdem ist ihr wichtig, wählen zu gehen. "Meine Stimme lasse ich nicht in der Luft hängen."
Damit Ebru sich wieder zufriedener fühlt, und eine Stimme abgibt, müsse die Politik mehr auf die "eigenen Menschen" achten, erklärt sie. "Wir unterstützen sehr schön viele andere und unsere eigenen Menschen gehen einfach unter. Diejenigen, die Hilfen brauchen, werden einfach im Stich gelassen." Noch etwas anderes ist ihr wichtig: Sie möchte, dass ihre Kinder in einer sicheren Welt leben. "Viel sicherer als jetzt" so die Mutter. "Ich hatte eine Kindheit ohne Angst, heutzutage kann ich nicht einmal meine Tochter zum Billa schicken, ein Brot holen." Ihre Bedenken: "Man liest heutzutage täglich, was passiert. Ich habe meine Kinder nicht auf die Welt gebracht, damit so ein Psycho herkommt und ihnen weh tut. Da fühle ich mich auch von der Politik einfach im Stich gelassen", ärgert sich die 37-Jährige.
"Wien speziell ist da total zurückgegangen, was die Sicherheit betrifft. Und es sind auch ein paar Sachen vorgefallen, wo ich mir denke, die Polizei ist auch nicht mehr das, was sie mal war." Die Lösung für Ebru: Menschen, die sich nicht anpassen, müssen nach Hause geschickt werden. "Meine Familie hat einen Migrationshintergrund, wir haben uns auch alle anpassen können", erklärt sie.