Proteste gegen Tech-Milliardär

Musks AfD-Wahlempfehlung sorgt für riesiges Beben

Eva Marie Kogel, Leiterin des Meinungsressorts der "Welt", hat aus Protest gegen die Veröffentlichung eines Gastbeitrags von Elon Musk gekündigt.

Newsdesk Heute
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    Elon Musk schrieb in der "Welt" einen Gastbeitrag. Laut der Meinung des Redaktionsausschusses handelte es sich bei dem Beitrag um "als Gastbeitrag getarnte Wahlwerbung" für die AfD.
    Elon Musk schrieb in der "Welt" einen Gastbeitrag. Laut der Meinung des Redaktionsausschusses handelte es sich bei dem Beitrag um "als Gastbeitrag getarnte Wahlwerbung" für die AfD.
    Foto: REUTERS

    Durch seine Rolle als externer Berater wurde Elon Musk (53) von Bald-Präsident Donald Trump (78) endgültig in die erste Reihe der Politik katapultiert. Doch nicht nur in den USA polarisiert der Tech-Milliardär mit seinen Aussagen gehörig. Mit seinen AfD-freundlichen Aussagen, "Heute" berichtete, sorgt er nun für ein Beben bei Deutschlands größtem Medienkonzern.

    Ein kurzer Post auf der Plattform X sorgt am Samstag für Aufsehen: "Ich habe immer gerne das Meinungsressort von WELT und WAMS (Anmerkung: Welt am Sonntag) geleitet. Heute ist in der Welt am Sonntag ein Text von Elon Musk erschienen. Ich habe gestern nach Andruck meine Kündigung eingereicht."

    Musk-Beben in Zeitungsredaktion

    Mit diesen Worten erklärt Eva Marie Kogel, Leiterin des Meinungsressorts bei der "Welt", ihre Kündigung. Der Grund: ein Gastbeitrag des Tech-Milliardärs Elon Musk. Unter Kogels Beitrag auf X gibt es sowohl Kritik als auch Zustimmung. Ein User stichelt: "Chefin des Meinungsressorts mag keine anderen Meinungen. Kann man nicht erfinden." Ein anderer hält dagegen: "Ich hoffe, Sie finden gleich wieder eine Anstellung. Und eine bessere. Es gibt genug Medien, die Ihre Distanzierung von der AfD zu würdigen wissen."

    Schon vor der Veröffentlichung sorgte der Text offenbar für Zündstoff in der Redaktion, wie Medieninsider.com schreibt. Laut der Meinung des Redaktionsausschusses handelte es sich bei dem Beitrag um "als Gastbeitrag getarnte Wahlwerbung" für die AfD.

    Verlagschef boxt Beitrag durch

    Dieser Widerspruch habe sich bis in eine hitzige Redaktionskonferenz am Freitag hingezogen, bei der sich auch prominente Stimmen wie Investigativchef Tim Röhn und Chefredaktionsmitglied Robin Alexander kritisch geäußert hätten. Doch am Ende habe sich Verlagschef Mathias Döpfner durchgesetzt, der den Beitrag offenbar persönlich mit Elon Musk einfädelte.

    Der Musk-Gastbeitrag schließt an einen X-Post an: "Nur die AfD kann Deutschland retten", schrieb der Multimilliardär vor wenigen Tagen in seinem Kurznachrichtendienst, "Heute" berichtete. Für Deutschland zeichnet er ansonsten ein niederschmetterndes Bild: wirtschaftlicher Niedergang, kulturelle Erosion und politische Stagnation.

    Musk preist die AfD als einzige Hoffnung, die das Land noch retten könne. Kritiker hingegen werfen ihm vor, rechtsextreme Positionen zu verharmlosen und Deutschland mit simplen Lösungen für komplexe Probleme in die Irre zu führen.

    Designierter Chefredakteur gibt Gegensteuer

    Als Reaktion auf Musks Beitrag veröffentlichte die "Welt am Sonntag" eine Gegenrede von Jan Philipp Burgard, dem designierten Chefredakteur. Darin bezeichnete er die Unterstützung der AfD durch Musk als "fatal falsch" und warnte vor den geopolitischen und wirtschaftlichen Konsequenzen einer AfD-Politik.

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      Auf den Punkt gebracht

      • Eva Marie Kogel, Leiterin des Meinungsressorts der "Welt", hat aus Protest gegen die Veröffentlichung eines Gastbeitrags von Elon Musk, in dem dieser die AfD als Hoffnungsträger Deutschlands darstellt, ihre Kündigung eingereicht.
      • Der Beitrag sorgte für heftige Diskussionen innerhalb der Redaktion und wurde trotz interner Kritik vom Verlagschef Mathias Döpfner durchgesetzt, während der designierte Chefredakteur Jan Philipp Burgard in einer Gegenrede Musks Unterstützung der AfD als "fatal falsch" bezeichnete.
      red
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