179 Tote, 2 Überlebende
Sie saßen hinten – die ersten Worte der Überlebenden
Am Sonntag stürzte eine Maschine der in Südkorea ab. Nur zwei Menschen überlebten. Die beiden Flugbegleiter erzählen, woran sie sich erinnern können.
179 Menschen wurden getötet, als am Sonntagmorgen Ortszeit ein Flugzeug der Jeju Air in der südkoreanischen Stadt Muan verunglückte. Nur zwei Menschen haben überlebt.
Bei einem Überlebenden handelt es sich laut der "Daily Mail" um den 33-jährigen Flugbegleiter Lee Mo. Berichten zufolge war er desorientiert, als er im Ewha Womens University Hospital in Seoul aufwachte.
Überlebende sind Flugbegleiter
Laut seinen Ärzten fragte Lee beim Aufwachen: "Was ist passiert?" und "Warum bin ich hier?". Er könne sich noch daran erinnern, seinen Sicherheitsgurt während des Absturzes getragen zu haben, an die Momente danach habe er jedoch keine Erinnerungen.
Der 33-Jährige wird derzeit wegen einer gebrochenen Schulter und Kopfverletzungen behandelt. Der Direktor vom Seoul National University Hospital erklärte gegenüber Reportern jedoch: "Es besteht die Möglichkeit von Spätfolgen wie einer vollständigen Körperlähmung. Wir führen daher intensive Beobachtungen und Schmerzbehandlungen parallel durch."
Auch eine 25-jährige Flugbegleiterin überlebte die Katastrophe und wird laut Ärzten derzeit unter anderem wegen Kopfplatzwunden und Knöchelbrüchen behandelt. Sie ist nur mit ihrem Nachnamen Koo bekannt.
Berichten zufolge sagte sie in ihren ersten Aussagen: "Rauch kam aus einem der Triebwerke des Flugzeugs, und dann explodierte es." Ärzte und Rettungskräfte erklärten, dass sie sich an keine weiteren Details des Absturzes erinnern könne.
Im hinteren Teil des Flugzeugs
Laut der "Daily Mail" wurden beide Überlebenden aus dem hinteren Teil des Flugzeugs gerettet. Der Feuerwehrchef von Muan, Lee Jung-hyun, dazu: "Nur der hintere Teil hat seine Form noch ein wenig bewahrt. Der Rest des Flugzeugs ist kaum noch zu erkennen."
Das US-amerikanische National Transportation Safety Board hat seit 1971 20 Flugzeugunfälle ausgewertet, bei denen es Tote und Überlebende gab. Passagiere, die vorn im Flugzeug saßen, hatten eine Überlebenschance von 49 Prozent, rund um den Flügel lag die Chance bei 56 Prozent. Wer im hinteren Drittel Platz nahm, kam sogar auf 69 Prozent. Wer in der Mitte sitzt, mag sich während des Flugs ärgern, im Falle eines Unfalls schützen dich die menschlichen Puffer links und rechts aber am ehesten vor Verletzungen.
Überlebenschancen auf hinteren Plätzen
Prominentes Beispiel einer Person, die im hinteren Drittel überlebt hat, ist die Zürcher Nationalrätin Jacqueline Badran. Am 24. November 2011 flog sie zusammen mit einem Geschäftspartner von Berlin nach Zürich. Spontan entschieden sie sich, die Sitzreihe zu wechseln und in den hinteren Teil des Flugzeugs zu sitzen. Die Crossair-Maschine stürzte kurz vor der Landung in einem Waldstück in Bassersdorf ZH ab. 24 von 33 Menschen starben.
Auch die serbische Stewardess Vesna Vulovic, die 1972 beim Absturz einer JAT-Maschine einen Sturz aus 10.000 Metern Höhe überlebt hat, saß zum Unglückszeitpunkt im hinteren Teil des Fliegers. Sie hält seither den makabren Rekord des tiefsten bekannten Sturzes ohne Fallschirm.
Schließlich bleibt auch die Geschichte von Juliane Koepcke in den Köpfen. Sie saß 1971 auf Platz 19F, vorletzte Reihe, am Fenster der Fluggesellschaft Lansa. Als die Maschine in ein Unwetter geriet, stürzte sie über einem Regenwald ab. Koepcke überlebte als Einzige mehrere Tage im Gebiet.
Das ist in Südkorea geschehen
Der Absturz am Sonntag gehört zu den schlimmsten Flugkatastrophen, in welche eine südkoreanische Fluggesellschaft involviert war. Das Flugzeug kam am Sonntag beim Landeanflug ins Rutschen, prallte gegen eine Betonmauer und ging in Flammen auf, nachdem das Fahrwerk offenbar nicht ausgefahren werden konnte. 141 der 179 Opfer konnten bisher identifiziert werden.
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Auf den Punkt gebracht
- Am Sonntag stürzte ein Flugzeug der Jeju Air in der südkoreanischen Stadt Muan ab, wobei 179 Menschen ums Leben kamen und nur zwei Flugbegleiter überlebten.
- Die Überlebenden, die sich im hinteren Teil des Flugzeugs befanden, erinnern sich an Rauch und eine Explosion, während Ärzte vor möglichen Spätfolgen wie vollständiger Körperlähmung warnen.