Gefährlicher Trend
Mütter verwenden Ozempic, um Babypfunde loszuwerden
Um nach der Geburt schnell wieder in Form zu kommen, greifen frisch gebackene Mütter zur Abnehmspritze. Manche Folgen sind noch nicht absehbar.
Eine Schwangerschaft ist eine große Veränderung für den weiblichen Körper. Immerhin wächst darin ein neuer Mensch heran. Das hinterlässt oftmals Spuren, die viele frisch gebackene Mütter unglücklich machen. Haarausfall, Dehnungsstreifen an Bauch und Brust oder die sogenannten "Babypfunde" können das Elternglück trüben.
Ein besorgniserregender neuer Trend hat dazu geführt, dass sich Frauen nach der Geburt im Internet damit brüsten, mittels der Abnehmspritze in nur wenigen Wochen wieder in Form zu sein. Experten warnten jedoch, dass der Trend eine "echte Gefahr" für frisch gebackene Mütter darstelle, und rieten Frauen dringend davon ab, die Medikamente während der Stillzeit zu nehmen. Die Medikamente – darunter Mounjaro, Ozempic und Wegovy – wurden als monumentaler Durchbruch im Kampf gegen die Fettleibigkeit gefeiert.
Unbekannte Folgen für Babys nicht ausgeschlossen
Es wird befürchtet, dass die Medikamente über die Muttermilch an ihre Neugeborenen weitergegeben werden könnten, was zu noch unbekannten Komplikationen führen könnte. Professor Alex Miras, Experte für Endokrinologie an der Universität Ulster, sagte gegenüber der "DailyMail": "Diese Medikamente sind keine schnelle Lösung und dürfen nur langfristig von Menschen verwendet werden, die mit Fettleibigkeit und deren Komplikationen leben. Sie sollten niemals nur aus kosmetischen Gründen oder von frisch gebackenen Müttern in der Stillzeit verwendet werden, denn theoretisch könnten die Medikamente beim Stillen an das Kind weitergegeben werden." Besorgniserregend sei jedoch, dass die Experten noch nicht wüssten, "wie die möglichen Nebenwirkungen aussehen, da uns keinerlei Daten vorliegen", so Miras weiter.
Die Abnehmspritze ist nur für Menschen gedacht, die einen BMI von mindestens 30 und eine gewichtsbedingte Erkrankung wie Bluthochdruck oder Diabetes haben.
Auf Instagram teilte die Influencerin Holly Connolly, wie sie Mounjaro verwendet hat, um sich nach der Geburt ihrer Tochter Cici im März 2023 "besser zu fühlen". In einer Instagram-Story (nicht mehr verfügbar; Anm.), in der sie auch für das Unternehmen warb, bei dem sie die Spritzen gekauft hat, schrieb die Mutter eines Kindes: "Ich fühle mich in jedem Aspekt meines Lebens gut. Ich weiß, dass das nicht für jeden etwas ist, aber das ist ein sehr seriöses Unternehmen, dem ich voll und ganz vertraue, und ich würde nie etwas weitergeben, mit dem ich keine positiven Erfahrungen gemacht habe."
Sie reagierte damit auf einen Follower, der ihr dafür gedankt hatte, dass sie über Mounjaro gesprochen hatte: "Ich fühlte mich wirklich schlecht, nachdem ich in der Schwangerschaft 60 Pfund (27 Kilogramm) zugenommen hatte, und ich wollte unbedingt wieder Jeans in meiner gewohnten Größe tragen. Als ich gesehen habe, dass du die Abnehmspritze benutzt hast, fühlte ich mich sicherer. Ich bin jetzt nur noch 20 Pfund (1 Kilogramm) von meinem Zielgewicht entfernt."
"Zeit des Heilens"
"Die Zeit nach der Geburt ist eine Zeit der Heilung, nicht des überstürzten Abnehmens. Spritzen zur Gewichtsabnahme mögen wie eine schnelle Lösung erscheinen, aber sie bergen echte Risiken - sie stören den Hormonhaushalt, beeinträchtigen den Blutzucker und führen zu Dehydrierung. Für frisch gebackene Mütter, die eine stabile Energie und Stimmung brauchen, können diese Nebenwirkungen besonders schädlich sein. Es ist wichtig, sich Zeit und Raum für die Heilung des Körpers zu geben, es ist eine schrittweise Reise", so die ehemalige Krankenschwester Jen Vittanuova gegenüber der "DailyMail". Zudem verbraucht das Stillen verbraucht viel Energie. Der Versuch, gleichzeitig abzunehmen, kann sich auf die Milchversorgung und -qualität auswirken - und könnte auch die Ernährungsgesundheit der neuen Mutter beeinträchtigen.
Auf den Punkt gebracht
- Ein besorgniserregender Trend zeigt, dass frischgebackene Mütter Abnehmspritzen wie Ozempic verwenden, um schnell ihre Babypfunde loszuwerden, was Experten als gefährlich einstufen
- Diese Medikamente, die ursprünglich zur Bekämpfung von Fettleibigkeit entwickelt wurden, könnten über die Muttermilch an Neugeborene weitergegeben werden und unbekannte Komplikationen verursachen, weshalb Experten dringend davon abraten, sie während der Stillzeit zu nutzen