Gesundheit

MRT zeigt Langzeit-Lungenschäden nach Covid bei Kindern

Kinder und Jugendliche, die sich entweder von Covid erholt haben oder an Long Covid leiden, zeigen im MRT anhaltende Lungenschäden.

Sabine Primes
Der Luft- und Blutfluss in der Lunge liegt bei erholten Covid-Patienten und Long Covid-Patienten klar unter dem gesunden Maß - auch mehr als 12 Wochen nach der akuten Erkrankung.
Der Luft- und Blutfluss in der Lunge liegt bei erholten Covid-Patienten und Long Covid-Patienten klar unter dem gesunden Maß - auch mehr als 12 Wochen nach der akuten Erkrankung.
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Die Art der postakuten Phase einer Corona-Infektion ist bei jüngeren Menschen nur unzureichend bekannt. Die Computertomographie (CT) hat bei Erwachsenen eine anhaltende Schädigung der Lunge gezeigt, aber das CT verwendet ionisierende Strahlung und hat bei Kindern, bei denen die Lungenveränderungen durch COVID-19 weniger ausgeprägt sind, nur einen begrenzten diagnostischen Wert.

Dr. Ferdinand Knieling, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Erlangen und seine Kollegen untersuchten die Auswirkungen von COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen daher mit Hilfe der Niederfeld-Magnetresonanztomographie (MRT). Diese Technologie beruht auf einem niedrigeren Magnetfeld als die herkömmliche MRT und ermöglicht freies Atmen. Das heißt, die Probanden müssen während der Bildgebung nicht den Atem anhalten. Dadurch wird die Untersuchung bei Kindern leichter durchführbar. Die Studie wurde in "Radiology" veröffentlicht.

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    Der gesamte Organismus
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    iSTock, Infgrafik "HEUTE"

    Anhaltende Lungenfunktionsstörung

    Die Forscher untersuchten die Veränderungen der Lungenstruktur und -funktion bei 54 Kindern und Jugendlichen (Durchschnittsalter 11 Jahre) mit einer früheren SARS-CoV-2-Infektion. Von den 54 Patienten hatten sich 29 erholt, und 25 hatten Long Covid. Mit einer Ausnahme waren alle Patienten zum Zeitpunkt der ursprünglichen Infektion nicht geimpft worden. Keiner aus der COVID-19-Gruppe musste während der Primärinfektion ins Krankenhaus eingeliefert werden. Kurzatmigkeit, Aufmerksamkeitsstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Geruchsverlust waren die am häufigsten angegebenen Symptome zum Zeitpunkt der Studie. Die Ergebnisse der COVID-19-Gruppe wurden mit denen von neun gesunden Kontrollpersonen verglichen.

    Mithilfe des MRT konnten die Forscher das V/Q-Match (Ventilations-Perfusions-Verhältnis) ableiten, ein Maß für den Luft- und Blutfluss in der Lunge. Wenn die Lunge ordnungsgemäß funktioniert, sollten Luft- und Blutfluss übereinstimmen. Die V/Q-Übereinstimmung zeigte eine anhaltende Lungenfunktionsstörung bei den Patienten, die sich von COVID-19 erholt hatten, und bei denen mit Long Covid – auch mehr als 12 Wochen nach der akuten Erkrankung. Die V/Q-Übereinstimmung lag bei 62 Prozent in der Gruppe, die sich von Corona erholt hatte, und bei 60 Prozent in der Gruppe mit Long Covid – beides deutlich niedriger als die 81-prozentige Übereinstimmung bei gesunden Kontrollpersonen. "Anhaltende Symptome nach Covid verursachen immer noch diagnostische Odysseen, und das gilt besonders für junge Menschen", sagte Dr. Knieling. "Unsere Ergebnisse verdeutlichen, dass die Betreuung dieser Patienten eine multidisziplinäre Herausforderung ist".

    Man erkennt klar die Unterschiede bei gesunden, erholten und Long Covid-Patienten in Atmung und Blutfluss. (von oben nach unten).
    Man erkennt klar die Unterschiede bei gesunden, erholten und Long Covid-Patienten in Atmung und Blutfluss. (von oben nach unten).
    Radiology

    Auswirkungen auf andere Organe

    Die langfristigen Auswirkungen dieser Lungenveränderungen sind noch unklar, aber die Ergebnisse rechtfertigen eine weitere Überwachung der anhaltenden Lungenschäden bei Kindern und Jugendlichen nach COVID-19, so Dr. Knieling. Das MRT der Lunge ist bereits weithin verfügbar, so dass diese bildgebenden Verfahren leicht in die klinische Routineversorgung integriert werden können. Weitere Forschungsarbeiten werden dazu beitragen, das volle Potenzial der MRT bei COVID-19-Überlebenden aufzuzeigen. "Eine Nachfolgestudie ist bereits angelaufen, und wir wollen verstehen, wie sich die Ergebnisse im Laufe der Zeit verändern", sagte Dr. Knieling. "Außerdem werden wir andere Organe genauer unter die Lupe nehmen, um zu sehen, wie diese mit unseren Ergebnissen korrelieren."

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