Gesundheit

Mit dieser OP will Chirurg eine Transfrau schwängern

Weil Transfrauen bis dato keine Kinder bekommen können, will ein indischer Chirurg dies mit eine Gebärmuttertransplantation jetzt ändern. 

Sabine Primes
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Transfrauen sind biologisch Grenzen gesetzt. 
Transfrauen sind biologisch Grenzen gesetzt. 
Getty Images/iStockphoto

Was den Begriff "Geschlecht" angeht, sind die Möglichkeiten mittlerweile sehr bunt. Jeder kann alles sein und werden. Eine Frau zu einem Mann, ein Mann zu einer Frau und manche definieren sich sogar als geschlechtslos, weil sie sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen. Was den Kinderwunsch angeht, haben Transfrauen (Männer, die zu Frauen werden) bis dato leider das Nachsehen. Aufgrund eines mangelnden Reproduktionsapparats ist es ihnen nicht möglich, ein Kind zu bekommen. Ein Chirurg aus Indien will das ändern.

Weltweit erst einmal versucht 

Er will versuchen, einer Transfrau eine Gebärmutter zu transplantieren, um ihr zu helfen, schwanger zu werden. Bei dem Verfahren würden die Fortpflanzungsorgane eines toten Spenders oder eines Transmannes (einer Frau, die zum Mann wurde) entnommen und in die transsexuelle Frau eingesetzt. Um die Frau zu schwängern – was noch nie zuvor geschehen ist – wären eine künstliche Befruchtung und ein Kaiserschnitt erforderlich, da die Transfrau keine voll funktionsfähige Vagina hat. Man kann zwar im Rahmen einer geschlechtsangleichenden Operation etwas Vaginaähnliches angepasst bekommen, jedoch eignet sich das chirurgische Gebilde nicht für eine Geburt. Bisher wurde nur einmal einer transsexuellen Frau eine Gebärmutter eingesetzt, was jedoch tragischerweise dazu führte, dass sie nur wenige Monate später an Komplikationen starb.

Dr. Narendra Kaushik, der eine Klinik für Geschlechtsumwandlung in Neu-Delhi betreibt, ist der Arzt, der die Operation durchführt. Er sagte dem "Mirror": "Jede Transgender-Frau möchte so weiblich wie möglich sein. Und dazu gehört auch, Mutter zu sein. Der Weg dorthin führt über eine Gebärmuttertransplantation, genau wie bei einer Niere oder einer anderen Transplantation." Der Arzt gab keinen genauen Zeitplan bekannt und bestätigte auch nicht die Patientin, die für die Operation in Frage kommt, äußerte sich aber positiv über den möglichen Eingriff: "Wir haben unsere Pläne und sind sehr, sehr optimistisch, was dies betrifft. Die Transplantation der Gebärmutter ermöglicht es der transsexuellen Frau zwar nicht, auf natürlichem Wege schwanger zu werden, aber es wird angenommen, dass ein Embryo eingepflanzt werden kann. Mit dem medizinischen Fortschritt und dem zunehmenden Wissen über Trans-Verfahren wird die Möglichkeit für Transfrauen, ein Baby zu bekommen, immer realistischer."

Geschlechtsumwandlungen boomen 

In Neu-Delhi boomen die Operationen zur Geschlechtsumwandlung. Dr. Kaushik sagte: "Viele unserer Patienten erzählen uns, dass ihre Sexualpartner gar nicht bemerken, dass sie nicht mit weiblichen Geschlechtsorganen geboren wurden. Und genau das ist unser Ziel: Wir wollen, dass sie ein möglichst normales Leben als Frau führen können. Wir streben ein ästhetisches Ideal an." Klinische Versuche für Gebärmuttertransplantationen wurden 2019 am Royal Prince Alfred Hospital in Sydney durchgeführt. Die Studie sollte Frauen helfen, eine Schwangerschaft auszutragen, die ohne Gebärmutter oder Vagina geboren wurden oder deren Gebärmutter durch ein Trauma geschädigt wurde, oder die dazu nicht in der Lage sind.