Sprung in den Traunsee
Minus 25 Grad in OÖ – Mutige gehen hier trotzdem baden
Wohlig-angenehm sieht anders aus: Ein paar Unerschrockene haben sich dennoch in den Traunsee gewagt. Immerhin: Das Wasser war wärmer als die Luft.
Umgestürzte Bäume, hängengebliebene Autos, lange Verzögerungen: Im ganzen Land herrschte jetzt Ausnahmezustand. Selbst Linz erinnerte am Wochenende mehr an ein hochalpines Skigebiet als an die Landeshauptstadt.
GeoSphere hat die Kältepole Oberösterreichs aufgelistet: Mit minus 25 Grad war in der Nacht auf Montag Liebenau (Bez. Freistadt) der coole Spitzenreiter. Sonst noch am frostigen Stockerl: Freistadt (minus 19 Grad) und Pabneukirchen (Bez. Perg): (minus 18 Grad). Wer temperaturmäßig immer up to date bleiben will, wird hier fündig.
Aber auch untertags war es nicht viel angenehmer: Trotz Sonnenschein gehörten dicke Mäntel, Hauben und Schals zur Ausstattung für Ausflügler. In Gmunden etwa wurden Sonntag Früh minus zehn Grad gemessen.
Drei coole Typen
Ein Grüppchen von Wagemutigen ließ sich vom Winterfrost nicht abschrecken: Drei Schwimmer wagten sich in den Traunsee. Der hatte zwar nur sechs Grad, die Wassertemperatur lag aber zumindest im positiven Bereich.
Warm anziehen heißt es übrigens auch in den kommenden Tagen: Die Temperaturen bewegen sich meist um den Gefrierpunkt. Am Donnerstag und Freitag lässt sich die Sonne blicken. Dir Aussichten fürs Wochenende sind dann wieder deutlich düsterer.
Das macht Eisbaden mit dir
Beim Baden in frostigem Wasser wird durch den Kältereiz eine Stärkung des Immunsystems herbeigeführt. Die Schwimmer bleiben nur wenige Minuten im kalten Wasser und können danach die sich im Körper ausbreitende Wärme gut nutzen.
Untersuchungen zeigen, dass die weißen Blutkörperchen durch die Kälte signifikant zunehmen und damit ein besserer Schutz vor Entzündungen gegeben ist.
Eisbaden, zu therapeutischen Zwecken auch Kryotherapie genannt, soll bei Leistungssportlern vorbeugend gegen Muskelkater helfen. Befürworter sehen nicht nur eine Steigerung der Ausdauer, sondern auch Unterstützung beim Abbau von Ängsten und Panikattacken.
Wichtig: Untrainierte sollten nicht mitten im Winter ins kalte Wasser springen. Als Vorbereitung wird ab dem Sommer, idealerweise mehrmals wöchentlich, Baden im Freien empfohlen.
Wie sich die Kälte auf den Körper auswirkt
Massenhaft Schnee und Minusgrade lassen uns aktuell bibbern. Auf Herz, Lunge und Gehirn haben schon 10 Grad Celsius merkbaren Einfluss.
Bei 18 Grad beginnt der Körper zu arbeiten, um die Kerntemperatur von 37 Grad quasi zu verteidigen, erklärt Professor Damian Bailey. Danach werden die Finger weiß, da sich die Blutgefäße verengen. Danach beginnt der Körper zu zittern, um Wärme zu erzeugen. Der Blutdruck steigt in der Regel an, da das Herz schneller schlägt, um das Blut durch den Körper zu pumpen.