Politik
Ministerin erklärt ihren skurrilen Afrika-Sager
Schramböck bezeichnete Afrika nur versehentlich als "Land", und zwar weil sie sich dabei gedacht hatte, was für ein schönes Land Afrika nicht sei.
Nach dem Aus für Gratis-Tests schafft es die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort nun erneut in die Schlagzeilen. Allerdings nicht mit Sachpolitik, sondern einem kuriosen Versprecher. Ein Clip in der "ZiB" zeigte sie beim Ministertreffen in Marseille zum Schwerpunkt-Thema Afrika.
Sie sei überzeugt, dass es für Europa Zeit ist aufzuwachen und hier tätig zu werden. Denn, so ihre Begründung: "Afrika ist nicht nur ein Land aus dem Flüchtlinge kommen." Das sei ein Bild, das oft in Europa verbreitet werde. "Sondern es ist ein Land, voller Chancen, voller junger Menschen, die hochdigitalisiert sind."
Kolonialistisch?
Es kam, was kommen musste: Spott. Nicht nur ein Mal, sondern gleich zwei Mal sagte die Wirtschaftsministerin, dass Afrika ein Land sei und nicht ein Kontinent. Während sich viele über den Versprecher aufregten, ging die Kritik anderer Politiker und Twitter-Nutzer doch etwas tiefgründiger.
Es sei nicht (nur) der Versprecher, der empöre. Sondern vor allem die "kolonialistisch anmutende Grundhaltung", wonach man sich des Wissens und der Kapazitäten einer wirtschaftlich niedriger entwickelten Gegend bediene und diese ausbeute. Vergleiche zur Kolonialzeit wurden gezogen.
Obwohl mit dem Valentinstag ein mindestens gleichermaßen kontroverses Thema an der Tagesordnung stand, schaffte es "Afrika" dank der Ministerin auf Platz 2 der Twitter-Trends, "Schramböck" folgte auf Rang 5.
Entschuldigung
Tags darauf folgte deswegen die Entschuldigung Margarete Schramböcks via Instagram. "Ihr habt natürlich Recht", richtet sie den zahlreichen Hinweisgebern aus. "In dem Moment habe ich an die Wochen gedacht, die ich in Afrika verbracht habe." Da kam ihr in den Sinn: "Was für ein schönes Land!"
"Ich entschuldige mich ganz offiziell bei allen Geografen", so Schramböck, die sich abschließend auch mit einem Augenzwinkern auf "Willkommen Österreich" freut, wo solche lustigen Clips stets Anklang finden. Auch die Entschuldigung dürfte es dort aber wohl reinschaffen, viele finden diese sogar schlimmer als das eigentliche Statement.