Politik

Ministerin Edtstadler: "Alle 6 Balkan-Länder zur EU"  

"Heute" begleitete Ministerin Karoline Edtstadler auf ihrer Nordmazedonien-Reise in Skopje. Im Talk spricht sie auch über ihr liebstes Balkan-Essen.

Nicolas Kubrak
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Nächtlicher Balkan-Trip mit der Kanzleramtsministerin – "Heute" begleitete Karoline Edtstadler nach Nordmazedonien. Die VP-Ministerin steigt mit ihrer Delegation gegen 22.20 Uhr in den AUA-Jet nach Skopje. Zwei Stunden später holen sie die österreichische Botschaft sowie der nordmazedonische Premierminister-Stellvertreter Bojan Maricic vom Flughafen ab. Trotz einer 2:0 Niederlage gegen Portugal im WM-Quali-Endspurt ist die Stimmung bei den Gastgebern ausgezeichnet. Eines ist klar: Die kommenden 20 Stunden werden für die EU-Ministerin zu einem wahren Meeting-Marathon.

Mittwoch, 00.30 Uhr. Karoline Edtstadler kurz nach der Ankunft in Skopje.
Mittwoch, 00.30 Uhr. Karoline Edtstadler kurz nach der Ankunft in Skopje.
"Heute"/Nicolas Kubrak

Edtstadler über ihre Balkan-Vorliebe

Auffallend oft fliegt die VP-Ministerin an den Balkan. Grund: Ihr Anliegen als EU-Ministerin ist es, den Westbalkan auf europäischer Ebene sichtbar zu machen. Die Europäische Union müsse Glaubwürdigkeit in den Balkan senden, wenn es um den EU-Beitrittsprozess geht. "Das war auch meine Agenda beim Besuch hier", sagt die Ministerin im "Heute"-Interview. Und was den Balkan darüber hinaus ausmacht: "Die Gastfreundschaft hier ist hervorragend, es gibt gutes Essen und sehr, sehr viel zu entdecken, was vielleicht auch nicht so bekannt ist", so Edtstadler.

Cevapcici oder Schnitzel? 

Wie Edtstadler erwähnte, verfügen die Balkanstaaten über ein hervorragendes kulinarisches Programm – Köfte, Burek oder Baklava sind hier nur einige Beispiele. Was isst die EU-Ministerin persönlich am liebsten? "Da fällt mir einiges ein: Als allererstes kommen mir Ćevapčići in den Sinn und wenn es um Süßes geht, dann vor allem Baklava." Auf die Frage, ob sie diese Köstlichkeiten lieber hat als ein klassisch österreichisches Schnitzel, stellt Edtstadler klar: "Nein, lieber würd ich nicht sagen aber man auch nicht jeden Tag Schnitzel essen und dazwischen ein Cevapcici ist doch toll!"

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    Karoline Edtstadler zu Besuch in Nordmazedonien
    Karoline Edtstadler zu Besuch in Nordmazedonien
    BKA

    Klartext: "Ja, der ganze Balkan soll zur EU"

    Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) sagte in einem "Heute"-Interview im Oktober 2021, dass der gesamte Balkan zu EU kommen sollte. Stimmt Edtstadler dem zu? "Absolut. Ich sage immer, dass die Europäische Union ohne die sechs Westbalkanstaaten nicht komplett ist." Es sei jetzt an der Zeit – angesichts des Ukraine-Kriegs und der unsicheren Lage – zusammenzuhalten, plädiert die VP-Ministerin. "Nicht nur innerhalb der EU, sondern auch mit unseren europäischen zukünftigen Partnern und das sind die Länder des Westbalkans. Jetzt ist es an der Zeit, diese Schritte auch sichtbar zu setzen und nicht nur darüber zu reden", sagt Edtstadler.

    Trotz Putin-Nähe: "Wollen Serbien in EU" 

    Trotz guten Beziehungen zu Kreml-Chef Putin will die EU-Ministerin, dass Serbien ebenfalls Teil der Union wird. "Wir müssen dem Land signalisieren, dass wir es in der Europäischen Union haben wollen und dass es sich an den EU-Werten orientieren sollte", so Edtstadler. Es wäre "völlig falsch", wenn man den Ländern, die gute Beziehungen zu Russland pflegten, dies nun übel nehme. "Es ist unsere Pflicht jetzt darauf hinzuweisen, dass wir da sind diese Zeichen müssen wir jetzt setzen, unter anderem mit einem Besuch", sagt die VP-Ministerin.

    Karoline Edtstadler beim <em>"Heute"</em>-Interview mit Nicolas Kubrak.
    Karoline Edtstadler beim "Heute"-Interview mit Nicolas Kubrak.
    BKA

    Engere EU-Zusammenarbeit notwendig

    Der Krieg in der Ukraine bewirke, dass es spätestens jetzt notwendig sei, die nächsten Schritte im Beitrittsprozess für Nordmazedonien aber auch Albanien zu setzen, stellt die Ministerin fest. "Die beiden Länder waren in letzter Zeit im Gleichklang und haben viel geleistet. Nordmazedonien hat sogar seinen Namen geändert und wir müssen jetzt in der Europäischen Union enger zusammenarbeiten aber auch auf unseren europäischen Partner zu achten", sagt sie.

    Nach intensiven 20 Stunden geht es für die Ministerin zurück in die Heimat. Dort wird sie schon von Hund "Struppi" erwartet.

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      ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com