Politik
Minister sagt jetzt nächsten Strom-Zuschuss an
120 Millionen Euro schwer ist jenes Strom-Entlastungspaket, das Minister Norbert Totschnig am Montag ankündigte. Wer davon wann profitieren wird.
Die Strompreise stellen nach wie vor längst nicht nur Private vor enorme Herausforderungen. Auch in der Landwirtschaft drohen nun Existenzen zu scheitern. Am Montag kündigte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) weitere Entlastungen für heimische Bäuerinnen und Bauern an. "Mit einem Volumen von 120 Mio. Euro setzen wir damit eine weitere gezielte und unbürokratische Unterstützung um, die nicht nur die Kostenbelastung abfedert, sondern auch die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln sichert", kündigt der Politiker in einer entsprechenden Aussendung einen weiteren Stromkostenzuschuss an.
Minister präsentiert 2-Stufen-Modell
Das Modell sei vom Ministerium gemeinsam mit der Interessensvertretung und der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen erarbeitet worden, heißt es. Die Umsetzung erfolge in zwei Stufen und umfasse die gesamte landwirtschaftliche Urproduktion, wie auch das landwirtschaftliche Nebengewerbe:
► Stufe 1: Pauschaler Zuschuss mit Flächen- und Tierbezug: Der Zuschuss wird differenziert nach flächen- und tierbezogenen Bewirtschaftungseinheiten (Hektar/Großvieheinheiten) berechnet und großteils per Autoantrag abgewickelt. Basierend auf dem pauschalen Stromverbrauch wird ein Zuschuss in Höhe von etwa 10,4 Cent/kWh ausbezahlt.
► Stufe 2: Verbrauchsabhängiger Zuschuss: Definiert sind stromintensive Betriebszweige und Tätigkeitsfelder, die basierend auf dem tatsächlichen Stromverbrauch einen Antrag stellen können. Dazu gehören u.a. elektrisch betriebene Beregnung, Belüftung, Kühlung oder Trocknung landwirtschaftlicher Erzeugnisse; Produktion im geschützten Anbau; Aquakultur; Weinproduktion; Buschenschank oder auch Vermietung von Privatzimmern, Ferienwohnungen etc.
Auszahlung startet Mitte 2023
Die Auszahlung des Stromkostenzuschusses Landwirtschaft erfolgt für Stufe 1 im zweiten Quartal 2023 sowie für Stufe 2 im zweiten Halbjahr 2023.
"Der Stromkostenzuschuss gehört zu einem umfassenden Entlastungspaket, das die Bundesregierung bereits umgesetzt hat, um bäuerliche Familienbetriebe zu unterstützen", heißt es aus dem Ministerium. Zusätzlich zum 28 Mrd. Euro Anti-Teuerungs-Paket mit dem bereits ausgezahlten Klimabonus oder der doppelten Familienbeihilfe im August wird noch heuer das 110-Millionen-Euro schwere Versorgungssicherungspaket an die Bauern ausgezahlt. Ende September wurden bereits neun Millionen. Euro für den geschützten Anbau, also die Obst- und Gemüseproduktion in Glashäusern, ausgezahlt.