Mega-Sanierung & Investitionen
Wiener Masterplan – Milliarden gegen Gesundheits-Krise
Ärztemangel, volle Spitäler und Pflegekrise: Die Stadt Wien präsentierte auf der Regierungsklausur ihren Verbesserungs-Plan fürs Gesundheitssystem.
Das österreichische Gesundheitssystem kämpft mit massiven Problemen: Zu wenige Kassenärzte und ein stetig wachsender Zustrom in die Spitäler bringen die Versorgung an ihre Grenzen. Besonders in Wien spitzt sich die Lage zu, da auch viele Patienten aus anderen Bundesländern in den öffentlichen Einrichtungen behandelt werden.
Bei der Regierungsklausur der Wiener Stadtregierung am 17. Januar stand deshalb das Thema Gesundheit im Fokus. Die Stadt präsentierte ein umfassendes Maßnahmenpaket, das mit Milliardeninvestitionen die größten Baustellen des Systems angehen soll.
Milliarden für moderne Spitäler
Ein zentraler Teil des Plans ist die Modernisierung der Wiener Spitäler. Bis 2030 fließen 3,3 Milliarden Euro in neue Gebäude, modernste Technik und effizientere Strukturen. Langfristig (bis 2040) werden alle Spitäler des Wiener Gesundheitsverbundes auf den neuesten Stand gebracht.
Das Konzept sieht vor, Klinikstandorte zu reduzieren und auf Kompetenzzentren zu setzen. Sieben Spitäler werden in drei Regionen zusammenarbeiten, um Patienten optimal zu versorgen. Das AKH bleibt als Spitzenklinik für hochspezialisierte Medizin und Forschung erhalten.
Neue Klinikbauten: Favoriten, Hietzing und Ottakring
In der Klinik Favoriten wird bis 2034 ein Zentralbau errichtet, der das alte Pavillonsystem ablöst. Neben kürzeren Wegen für Patienten und Personal bringt die Klinik moderne psychiatrische Einrichtungen und Grünflächen – sogar Feldhamster haben hier ein Zuhause.
Auch die Klinik Hietzing wird umfassend modernisiert. Bis 2038 entsteht entlang der Hermesstraße ein neuer Zentralbau, der alle medizinischen Leistungen an einem Standort vereint. Highlights sind lichtdurchflutete Ein- und Zweibettzimmer, die den Heilungsprozess unterstützen, und der Erhalt des denkmalgeschützten Ensembles.
Die Klinik Ottakring wird bis 2040 komplett erneuert. Vier Zentralbauten ersetzen die alte Pavillonstruktur, ein großzügiger Park schafft Erholungsraum, und Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle.
Pflege-Offensive: 16.000 neue Kräfte bis 2030
Pflegekräfte sind Mangelware, doch Wien reagiert mit einer Offensive: Bis 2030 sollen 16.000 neue Pflegekräfte ausgebildet werden, 5.000 haben ihre Ausbildung bereits abgeschlossen.
Das neue "House of Health Sciences" bietet auf 42.000 Quadratmetern modernste Ausbildungsbedingungen. Gleichzeitig wirbt die Stadt mit Social-Media-Kampagnen, um mehr Menschen für den Beruf zu begeistern.
Internationale Fachkräfte für Wien
Doch das reicht nicht aus, um den Bedarf zu decken. Deshalb setzt Wien auch auf Pflegekräfte aus dem Ausland. Bereits 19 Pfleger aus Jordanien arbeiten in der Stadt, bis März 2025 sollen 115 weitere Fachkräfte aus Jordanien, Indonesien und Indien folgen.
Mit dieser Strategie will Wien dem Fachkräftemangel entgegenwirken und die Versorgung stabil halten. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker betont, dass internationale Kooperationen dabei eine Schlüsselrolle spielen.
Regionale Gesundheitszentren gegen Ärztelücken
Der Rückgang von Kassenärzten ist ein Problem in ganz Österreich, doch Wien will sich dagegen stemmen. Bereits 55 regionale Gesundheitszentren wurden geschaffen, darunter Primärversorgungszentren, Kinderpsychiatrien und Wundzentren.
Bis 2030 sollen 29 weitere Gesundheitszentren folgen, neun davon bereits bis 2025. Diese Zentren sollen die Spitäler entlasten und wohnortnahe Betreuung sicherstellen. Besonders Kinder- und Jugendmedizin, Schmerztherapie und Frauenheilkunde stehen im Fokus.
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Auf den Punkt gebracht
- Die Stadt Wien hat auf der Regierungsklausur ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Verbesserung des Gesundheitssystems vorgestellt, das Milliardeninvestitionen in die Modernisierung der Spitäler, die Ausbildung von Pflegekräften und die Schaffung regionaler Gesundheitszentren umfasst.
- Ziel ist es, den Ärztemangel zu bekämpfen, die Spitäler zu entlasten und die Versorgung durch internationale Fachkräfte und innovative Projekte wie "School Nurses" zu stabilisieren.