"War ein Fehler!" – Ludwig-Warnung nach Corona-Rekord

Die (vorübergehende) Aussetzung der Impfpflicht durch die Bundesregierung kam ausgerechnet an jenem Tag, an dem in Österreich eine neue Rekordsumme an Corona-Fällen gemeldet wurde. 48.000 Positiv-Befunde in nur 24 Stunden – das gab es noch nie. Was sich zu Beginn der Pandemie vor zwei Jahren auch niemand vorstellen hätte können: Trotzdem wird weiter gelockert und nun sogar die Impfpflicht auf Eis gelegt.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig sieht sich Anbetracht solcher Schreckenszahlen in seinem bisherigen Kurs bestätigt. Er übt heftige Kritik an dem Vorgehen der Bundesregierung. 

"War ein Fehler!"

"Die Infektionszahlen sind auf absolutem Rekordniveau. Das Aufheben der Schutzmaßnahmen war ein Fehler. Genau vor dieser Entwicklung habe ich immer gewarnt!", donnert Ludwig am Mittwoch via Twitter. Er selbst wolle deshalb in Wien weiter auf strengere Maßnahmen setzen.

Gleichzeitig richtet er einen dramatischen Appell an Johannes Rauch: "Von daher fordere ich den neuen Gesundheitsminister auf, sich ernsthaft mit den hohen Fallzahlen und der sich daraus resultierenden sehr schwierigen Situation zu befassen", so Ludwig weiter. Die Gesundheit der Menschen müsse "immer an erster Stelle stehen"!

So wird Impfpflicht-Pause begründet

"Aktuell verfügen wir gesamtgesellschaftlich über eine sehr hohe Immunität. Doch uns muss klar sein, dass diese Immunität kein dauerhafter Zustand ist", betonte Johannes Rauch am Mittwoch. Mit der Aussetzung solle das bestmögliche Timing der Verabreichung der Impfungen für den Herbst erreicht werden. "Bis dahin bleiben wir jedenfalls wachsam und beobachten die Entwicklungen laufend."

Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) dazu: "Unser klarer Auftrag ist es, dass wir stetig die Impfpflicht auf ihre Verfassungskonformität überprüfen. Das Impfpflicht-Gesetz, mit seiner maximalen Flexibilität, ermöglicht uns, rasch und unmittelbar auf das Virus zu reagieren, denn wir wissen nicht, was das Virus noch mit uns vorhat."