Gesundheit

Mehr Schlaganfälle durch Hitze – das sind die Anzeichen

An den heißesten Tagen des Jahres steigt auch die Zahl der Schlaganfälle. Das Risiko erhöht sich vor allem durch Flüssigkeitsmangel.

Sabine Primes
Eine schnelle Diagnose ist entscheidend für das weitere Leben des Patienten.
Eine schnelle Diagnose ist entscheidend für das weitere Leben des Patienten.
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"Die trockene Hitze kann vor allem für Ältere und für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall bedeuten. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) rät deshalb dringend, dass sich die Risikogruppen bei diesem Wetter vermehrt in kühlen Räumen aufhalten und unbedingt ausreichend trinken sollten. Sie sollten zudem auch auf Warnsignale wie beispielsweise einen schnelleren Herzschlag, Luftnot oder die typischen Schlaganfallzeichen – zum Beispiel auf plötzliche halbseitige Schwäche, Seh- oder Sprachausfall - achten", schrieben die Experten.

Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der DSG, erklärt: "Hitze führt gerade bei älteren Personen, die sowieso häufig zu wenig trinken, zu einem relativen Flüssigkeitsmangel und erhöht damit die Zähflüssigkeit des Blutes. In der Summe erhöht sich damit das Risiko vor allem für ischämische Schlaganfälle." Weil das Blut dickflüssig wird, kann das Gerinnsel eher im (Blut-)gefäß stecken bleiben und es so verstopfen.

Bei der häufigsten Schlaganfallform, dem ischämischen Schlaganfall, kommt es zu einer durch ein Blutgerinnsel hervorgerufenen Verstopfung eines gehirnversorgenden (Blut-)Gefäßes, sodass das umliegende Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Dann stirbt Hirngewebe ab. Bleibende Schäden sind häufig.

Schnelle Diagnose entscheidend

Da eine schnelle Diagnose bei einem Schlaganfall entscheidend für das weitere Leben des Patienten ist, sollte jeder Mensch den FAST-Test kennen: Hinweise auf das mögliche Vorliegen eines solchen Insults zeigen sich im Gesicht (Face), Beweglichkeit der Arme (Arm), in der Sprache (Speech) sowie im plötzlichen Auftreten von Symptomen (Time).

"Hat der Betroffene einen herabhängenden Mundwinkel? Kann er beide Arme gleichmäßig heben? Hat er eine Sprachstörung oder kann er einfache kurze Sätze nicht klar wiederholen?", formulierte die Fachgesellschaft wichtige Fragen, die sich einfach an Ort und Stelle abklären lassen. Im Fall des Falles sollte sofort ein Notarzt alarmiert werden. Binnen weniger Stunden gibt es die Möglichkeit zur medikamentösen Auflösung eines Blutgerinnsels im Gehirn. Das kann potenziell lebensrettend sein und Invalidität verhindern.

Austrocknung kann Schlaganfall vortäuschen

Allerdings können ein Flüssigkeitsmangel, die Austrocknung des Körpers und daraus resultierende Symptome wie Apathie, Sprachstörungen, Anfälle und Kreislaufkollapse einen Schlaganfall auch nur vortäuschen. Nach Zuführen von Flüssigkeit kann es schnell wieder zu einer Besserung und Normalisierung der Symptomatik kommen. Aber ob nicht doch ein Schlaganfall vorliegt, das muss möglichst schnell ärztlich abgeklärt werden.

Richtiges Verhalten bei Hitze

"Wir raten daher älteren Menschen und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen dringend, sich vor der Hitze zurückzuziehen, die Wohnungen nachts zu lüften und tagsüber mit Rollläden zu schützen, und vor allem ausreichend zu trinken", schrieb die deutsche Fachgesellschaft. Die DSG empfiehlt, täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen und auf Alkohol zu verzichten. Außerdem ist leichte Kost zu empfehlen, Joghurt, Obst und Gemüse, bevorzugt Fisch anstatt Fleisch. "Bewegen Sie sich ausreichend, aber passen Sie Ihre aktiven Phasen der Hitze an – Sport nur in der Früh oder am Abend, wenn es noch relativ kühl ist." Besonders gefährdete Menschen sollten vor dem Sommer mit ihrem Arzt über Hitze und eine mögliche Anpassung ihrer Medikation sprechen. "Achten Sie auch auf alte alleinstehende Nachbarn", so Schäbitz abschließend.

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