Husten, Niesen oder Schnäuzen gehört in der kalten Jahreszeit schon zur alltäglichen Geräuschkulisse. Verantwortlich dafür ist in Österreich jedoch nicht mehr das Coronavirus, sondern viel mehr das Rhinovirus.
Der Krankheitserreger von Erkältungen dominiert aktuell das Infektionsgeschehen mit einer Positivrate von 23 Prozent. Auf SARS-CoV-2 waren in der letzten Oktoberwoche hingegen nur noch 13 Prozent der Tests im Zentrum der Virologie an der MedUni Wien positiv.
Die Veränderung des Infektionsgeschehens spiegelt sich auch in den Krankenstandszahlen der Österreichischen Gesundheitskasse wider. Hier sind, nach dem massiven Rückgang in der Kalenderwoche 44 von 9.923 auf 6.137 Covid-Infizierte, die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen aufgrund von Corona weiterhin rückläufig: Vergangene Woche waren es gar nur noch 4.952 Personen, die aufgrund von SARS-CoV-2 nicht zur Arbeit gehen konnten.
Bei den grippalen Infekten ist die Zahl hingegen von 51.748 (KW 44) auf 63.051 (KW 45) Kranke gestiegen.
Das Rhinovirus gehört zur Familie der Picornaviridae, zu der auch das Polovirus und Enteroviren zählen. Die Tröpfcheninfektion verbreitet sich weniger durch das Niesen und Husten an sich, als hauptsächlich durch Speichel und Schleim auf Oberflächen. Die Viren sind robust und können dort mehrere Stunden überleben.
Gefährlich ist eine Infektion mit Rhinoviren für die meisten Menschen nicht. Während sich die meisten Infizierten innerhalb von sieben bis zehn Tagen erholen, können Personen mit geschwächtem Immunsystem oder Atemwegserkrankungen ernsthafte Komplikationen entwickeln, wie etwa eine Lungenentzündung.