Politik

Masken-Aus in Schulen – Experten gehen auf Minister los

Bildungsminister Martin Polaschek gerät plötzlich unter Druck: Keiner der Experten will das von ihm verkündete Ende der Masken an Schulen mittragen.

Rene Findenig
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Bildungsminister Martin Polaschek sieht sich heftiger Kritik ausgesetzt - wegen der Maskenpflicht-Regelung in den Schulen.
Bildungsminister Martin Polaschek sieht sich heftiger Kritik ausgesetzt - wegen der Maskenpflicht-Regelung in den Schulen.
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

Am Montag ließ Bildungsminister Martin Polaschek aufhorchen, im ORF-Radio sagte er frühmorgens das Ende der Masken für alle Schüler am Sitzplatz an, außerdem sind mehrtägige Schulveranstaltungen wieder möglich und weitere Lockerungen sollen in Windeseile folgen. Man habe immer geplant, die Maskenpflicht Ende Februar fallen lassen zu können, so Polaschek – dafür habe man vom Gesundheitsministerium und Experten, die die Regierung beraten würden, nun grünes Licht. Eine Aussage, die für heftiges Kopfschütteln bei den angesprochenen Experten sorgt.

Einen Tag später herrscht nun Erklärungsbedarf und Polaschek gerät zunehmend unter Druck. Öffentlich sagen nämlich nun immer mehr Experten auch in der GECKO-Kommission, nichts von einem Durchwinken der Maskenlockerung an Schulen zu wissen. Den Auftakt machte der Bundesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes Gerry Foitik. "Ich habe mich nicht dafür ausgesprochen, in den Klassen Masken wegzulassen. Masken sind gelinde, günstige und effektive Mittel, um Infektionen zu vermeiden. Daher empfehle ich, sie bis Ostern in Innenräumen zu verwenden", richtete er Polaschek aus.

Am Dienstag zog der Virologe Andreas Bergthaler nach: "Ich auch nicht. Im Gegenteil, ich hatte nachgefragt, i) aufgrund welcher Evidenz VS anders behandelt werden, ii) welche Parameter & Schwellenwerte zur Einschätzung der Infektionslage herangezogen werden, und betont daß iii) strukturiertes Testen in den Schulen von hohem Wert ist", schrieb er auf Twitter. Scheinbar ist nicht nur vollkommen unklar, welche Expertenstimmen sich für das Maskenende ausgesprochen haben sollen, sondern ist auch das Gegenteil der Fall, nämlich dass Experten den Schritt äußerst kritisch sahen. 

Auch der Simulationsforscher Niki Popper winkte am Dienstag ab: "Ich auch nicht. Testen ist übrigens richtig gemacht in bestimmten Phasen eine gute Strategie. Auch hier teile ich @abergthaler Meinung....", schrieb er ebenfalls auf Twitter. Bei den Beobachtern bleibt indes Irritation und der Wunsch nach mehr Transparenz zurück. Lockerer wird es bei den Schulregeln übrigens auch bei der Regel für Distance Learning – bisher gab es Unterricht daheim, wenn innerhalb von drei Tagen zwei Schüler positiv auf Corona getestet wurde. In Ausnahmefällen darf nun davon abgegangen werden.

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