Drama vor Sizilien
Luxusjacht gesunken – alle sieben Leichen geborgen
Fünf Tage nachdem die Luxusjacht "Bayesian" vor der Küste Siziliens gesunken ist, wurden nun sämtliche Leichen geborgen.
Am Montag ist die 35-Millionen-Euro-Jacht "Bayesian" in einem Sturm vor der Küste Siziliens gesunken, wobei sieben Menschen ums Leben kamen. Unter den Toten befinden sich der 59-jährige britische Tech-Milliardär Mike Lynch und seine Tochter Hannah (18). Beide Leichen wurden am Donnerstag geborgen.
Wie italienische Medien berichten, konnten die Taucher in den Schiffsrumpf eintauchen und den Leichnam von Hannah Lynch lokalisieren. Damit ist die Anzahl der Todesopfer auf sieben gestiegen – somit konnten alle vermissten Personen geborgen werden.
Die mit zehn Besatzungsmitgliedern und zwölf Passagieren besetzte Jacht war in der Nacht auf Montag in der Nähe von Porticello vor der Küste Siziliens in einem Sturm gesunken. 15 Personen konnten nach dem Unglück gerettet werden.
Ermittlungen dauern an
Warum die Jacht gesunken ist, ist weiter Gegenstand der Ermittlungen. Giovanni Costantino, Gründer und Haupteigentümer des Bootsbauers The Italian Sea Group (ITSG), erhebt unterdessen schwere Vorwürfe gegen die Besatzung und insbesondere gegen den Kapitän der Jacht, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet.
Costantino betont, dass die "Bayesian", die 2008 von der ITSG-Tochter Perini Navi gebaut und 2020 generalüberholt wurde, als sich und unsinkbar galt. Seiner Ansicht nach sei der Sturm, der zum Untergang führte, vorhersehbar gewesen. Der neuseeländische Kapitän, James Cutfield (51), habe jedoch die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigt und angegeben, der Sturm sei nicht vorhersehbar gewesen.
"Es war unmöglich, von dem Sturm nicht zu wissen", sagt Costantino. Er verweist auf die "Sir Robert Baden Powell", ein nahegelegenes Boot unter der Führung des deutschen Kapitäns Karsten Börner, das den Sturm unbeschadet überstanden habe. Costantino fügt hinzu, dass auch die Fischer aufgrund der schlechten Wetterbedingungen gar nicht erst ausgelaufen seien.
Auf den Punkt gebracht
- Die Luxusjacht "Bayesian" ist vor der Küste Siziliens gesunken und alle sieben Leichen wurden geborgen, darunter der britische Tech-Milliardär Mike Lynch und seine Tochter
- Die Ermittlungen zum Unglück dauern an, während der Gründer des Bootsbauers schwere Vorwürfe gegen die Besatzung und den Kapitän erhebt, da er behauptet, der Sturm sei vorhersehbar gewesen