Luxusjacht-Tragödie: Milliardär und Bankchef vermisst

Nach dem Untergang der Luxusjacht Bayesian vor Sizilien mit mindestens einem Toten werden sechs Menschen weiter vermisst. 15 Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten nach dem Unglück in der Nacht zum Montag gerettet werden.

Bei den Vermissten handelt es sich um den britischen Tech-Entrepreneur Mike Lynch sowie seine 18-jährige Tochter. Am Dienstag wurden nun weitere Namen bekannt.

So werden auch Jonathan Bloomer, Vorstand bei der US-Investmentbank Morgan Stanley, und seine Frau vermisst. Lynchs Anwalt Chris Morvillo und seine Frau sind ebenfalls unter den Vermissten. Eine Person konnte bereits tot geborgen werden. Es handelt sich dabei um den Koch der Luxusjacht. Die anderen überlebenden Besatzungsmitglieder erkannten ihn am Montag wieder. Seine Leiche wurde von den Tauchern der Feuerwehr geborgen.

Taucher im Einsatz

Einsatzkräfte hätten die Jacht in 50 Metern Tiefe gesichtet, berichtete Luca Cari, ein Sprecher der Rettungsdienste am Montag. Taucher versuchten, zum Rumpf zu gelangen. Am Einsatz waren Helikopter sowie Boote der Küstenwache, der Feuerwehr und des Zivilschutzes beteiligt.

Die 56 Meter lange Jacht hatte vor Porticello vor Anker gelegen. Der Fischer Fabio Cefalù schilderte, er habe vom Ufer aus gegen 4.30 Uhr Feuer gesehen und sich sofort zur Unglücksstelle aufgemacht.

Als er angekommen sei, sei die "Bayesian" jedoch schon gesunken. Im Wasser hätten nur noch Kissen, Holzstücke und andere Gegenstände aus der Jacht getrieben. Er habe die Küstenwache alarmiert und sei drei Stunden vor Ort geblieben.

"Am falschen Ort zur falschen Zeit"

Während des Unglücks tobte laut örtlichen Medienberichten in der Region ein heftiger Sturm, es kam zu einer Wasserhose, einem Tornado über dem Meer. "Sie waren am falschen Ort zur falschen Zeit", sagte Salvo Cocina vom sizilianischen Zivilschutz.

Bekannt war die "Bayesian" für ihren 75 Meter hohen Mast, einen der höchsten seiner Art, der aus Aluminium hergestellt wurde. Der Mast geriet Berichten zufolge in der Nacht in Brand, ehe die Jacht sank. Der Mietpreis für eine Woche an Bord der "Bayesian" lag laut den einschlägigen Internetportalen bei bis zu 195.000 Euro.

Suche läuft weiter

Am Dienstagmorgen läuft die Suche auf dem Meeresgrund weiter. Taucher haben sich vor der sizilianischen Küste wieder ins Wasser begeben. Am Montag beendeten Einsatzkräfte ihren Tauchgang und schafften es, auf das Kommandodeck der gesunkenen Jacht zu gelangen, aber wie die Feuerwehr erklärte, konnten sie nicht weiter vordringen, da der Durchgang durch Einrichtungsgegenstände versperrt war.

Die Staatsanwaltschaft von Termini Imerese hat inzwischen eine Untersuchung eingeleitet, um die genaue Dynamik des Schiffsunglücks zu ermitteln. Die Ermittlungen werden von der Küstenwache von Porticello durchgeführt.