Politik
Corona-Millionen auch für alle Steuer-Trickser
Die Steuerzahler müssen in Zeiten der Corona-Schließungen auch Luxus-Boutiquen wie Armani und den Technologie-Riesen Apple unterstützen.
Apple, Armani, Gucci, Valentino oder H&M können sich ins Fäustchen lachen. In harten Lockdown-Zeiten greift ihnen der Steuerzahler hilfreich unter die Arme. Denn Luxus-Boutiquen bekommen ebenso wie die US-Kaffeehauskette und der Technologie-Riese vom Staat eine Entschädigung für entgangenen Umsatz. Egal, ob oder wie viel Steuern die internationalen Konzerne bisher in Österreich bezahlt haben.
Das System ist einfach: Handel und Gastronomie werden vom Staat für den Verlust entschädigt, den sie durch Corona-Schließungen erlitten haben. Die Gastronomie erhält 80 Prozent, der Einzelhandel zwischen 20 und 60 Prozent des Umsatzes vom vergangenen November (Handel mit ver derblicher Ware wie Blumen volle 60 Prozent, Waren mit wenig Wertminderung wie Möbel 20 Prozent). Als Basis für die Entschädigung nimmt das Finanzministerium den Umsatz, den die Firma im November 2019 angegeben hat. Die Hilfe ist (auch für Luxus-Konzerne) mit 800.000 Euro gedeckelt.
Ob die Unternehmen in Österreich brav Steuern zahlen, wird nicht geprüft, wie das Finanzministerium gegenüber "Heute" bestätigt. Derzeit gehe es nur um die schnelle Unterstützung der geschlossenen Geschäfte. Sollten Luxus-Shops trotz Corona Gewinne machen, müssten sie Steuern nachzahlen. Sollten Unternehmen im Vorjahr mit Umsatzzahlen "getrickst" haben, räche sich das jetzt: Sie würden nun weniger Entschädigung erhalten.