Politik
Ludwig fordert alle SPÖler auf, Babler zu unterstützen
Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig stärkt jetzt dem neuen Partei-Chef Andreas Babler den Rücken – und fordert das auch von allen Partei-Kollegen.
Keine "Sternstunde" sei die Wahl des neuen Partei-Chefs für die SPÖ gewesen und "man hätte sich da vieles ersparen können", so der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, nun will er aber, dass seine Partei Andreas Babler den Rücken stärkt, wie er in einem Interview mit "Puls 24" am Freitag sagt. Die Freude sei groß, "dass es jetzt eine Entscheidung gibt", so Ludwig, und Babler stehe "für den Markenkern der Sozialdemokratie" und sei ein "glaubwürdiger Funktionär".
Der neue SPÖ-Chef könne vor allem auch junge Wähler außerhalb der Partei ansprechen und "wir sind gut beraten, ihn bei diesem Weg zu unterstützen", so Ludwig. In Sachen interner Kritik in der Partei sprach Ludwig wiederum davon, dass kritische Anmerkungen "legitim" seien, er aber nicht wolle, "dass jeder Halbsatz gleich an die Öffentlichkeit dringt". Bablers Vorstoß der Cannabis-Legalisierung kommentierte Ludiwg so, dass eine Frage der Regulierung, nicht der Legalisierung sei.
Versöhnliche Worte zu Doskozil
Kritisch scheint Ludwig auch der von Babler geforderten 32-Stunden-Woche bei vollem Lohn gegenüberzustehen – er setze auf "Vereinbarungen der Sozialpartner", denn die würden "am besten wissen, in welchen Branchen welche Möglichkeiten" bestehen würden. Versöhnliche Worte gab es vom Wiener Bürgermeister übrigens auch gegenüber dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil – er wolle seine Partei stark einbinden, nun mache es aber Sinn, "ihm Zeit zu lassen".
Babler ließ indes im "Standard" aufhorchen: "Ich bin bereit für Neuwahlen. Je schneller das Land eine Perspektive kriegt, die eine Verbesserung für die meisten Menschen in diesem Land bedeutet, desto besser." Schon bis September könne er "in kürzester Zeit" eine Kampagne aufstellen, hieß es. Außerdem soll es am Dienstag zu einem Sitzungsmarathon innerhalb der SPÖ kommen, in dem dann eine neue Fraktionsleitung und auch Bundesgeschäftsführung gefunden werden sollen.