KV-Verhandlungen
Lohn-Knaller fix: Plus 9,2 % für tausende Beschäftigte
Im Oktober laufen die ersten Verhandlungen zu neuen Kollektivverträgen an. Bei den Brauereien gab es hier bereits in der zweiten Runde eine Einigung.
Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber fiebern einem heißen Herbst entgegen. Erstere kämpfen angesichts der horrenden Inflation in Europa mit Reallohnverlusten von zehn Prozent und mehr. Letztere fürchten, derart hohe Gehaltsanpassungen nicht finanzieren zu können. Die Verhandlungen zu den neuen Kollektivverträgen, unter die 98 Prozent der Arbeitnehmer fallen, werden sich heuer also besonders schwierig gestalten.
Bis zu 9,81 Prozent mehr Lohn
Schon hinter sich gebracht hat es die Brauindustrie mitsamt ihrer rund 3.500 Beschäftigten. Für sie wurde bereits in der zweiten Verhandlungsrunde ein Abschluss erreicht. KV-Löhne und -Gehälter stiegen um 8,1 Prozent plus einen Grundbetrag von 36 Euro. Niedrige Einkommen kommen dadurch auf bis zu 9,81 Prozent, im Schnitt dürfen sich die Beschäftigten über 9,2 Prozent mehr Lohn freuen.
"Es ist uns gelungen, einen nachhaltigen Abschluss zu erzielen, der für die Beschäftigten einen Teuerungsausgleich bringt. Darüber hinaus werden niedrige Einkommen überdurchschnittlich erhöht", freuen sich die Verhandler der Arbeitnehmerseite, Bianca Reiter (PRO-GE) und Bernhard Hirnschrodt (Gewerkschaft GPA), fest. Die sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit habe gut funktioniert und das Gesprächsklima bei den Verhandlungen sei von gegenseitiger Wertschätzung getragen gewesen, betonen die beiden Gewerkschafter.
Auch Lehrlingseinkommen, Zulagen und Zuschläge steigen um 9,2 bzw. 9,0 Prozent. Kleines Eingeständnis: Der Haustrunk (3 Liter Bier pro Tag), den Beschäftigte beziehen können, wird um 6 Prozent teurer.