Heftiger KV-Streit
Anonyme Drohungen – Metaller unterbrachen Verhandlungen
Eskalation bei der 3. Verhandlungsrunde der Metaller. Industrievertreter sprechen von anonyme Drohungen gegen sie, beschuldigen die Gewerkschaften.
Die dritte Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag der rund 200.000 Metaller in Österreich wurde Freitagmittag kurzeitig ausgesetzt. "Grund dafür sind anonyme Drohungen gegen Repräsentanten der Metalltechnischen Industrie", heißt es in einer Erklärung des Fachverbands Metalltechnische Industrie (FMTI).
"Für diese aggressive Stimmung in der Öffentlichkeit und die Verrohung der Sprache sieht der Fachverband auch die Gewerkschaften als mitverantwortlich, die in den letzten Tagen mit massiven Angriffen und aggressiver Sprache gegen die Arbeitgeber persönlich mobilisiert haben."
Der Fachverband fordert aufgrund dieser Entwicklungen die Gewerkschaften auf, sich öffentlich von Beschimpfungen und Drohungen gegen die Arbeitgeber zu distanzieren und zu einem sachlichen und nicht diffamierenden Kommunikationsstil überzugehen. Dann können die Gespräche fortgesetzt werden.
Die Gewerkschaft schäumt ob dieser Anschuldigungen: "Drohungen sind absolut inakzeptabel, ein solches Vorgehen lehnen wir ab. Sozialpartnerschaftliche Gespräche sind das Gegenteil von Aggressivität. Gleichzeitig weisen wir den Vorwurf zurück, an solchem Verhalten schuld zu sein", nehmen die Verhandler der Arbeitnehmer Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA) Stellung zur Aussendung der Arbeitgebervertreter rund um den anonymen Drohbrief. Aber: Man gehe davon aus, dass konstruktive Verhandlungen "zeitnah wieder aufgenommen" werden.
So war es dann auch. Gegen 13 Uhr wurde öffentlich, dass die Verhandlungen wieder fortgesetzt würden.