Abfahrt auf der Streif
Sensation in Kitz, ÖSV-Ass schrammt an Stockerl vorbei
Eine riesige Sensation in der Abfahrt von Kitzbühel. Kanada-Überraschungsmann James Crawford feierte seinen ersten Weltcupsieg.
Der 27-jährige Super-G-Weltmeister von 2023 schockte die Ski-Welt. Mit der späten Nummer 20 ins Rennen gegangen, raste Crawford sensationell zu seinem Premierensieg im Weltcup, setzte sich mit 1:53,64 Minuten hauchdünn vor dem bis dahin Überraschungs-Führenden aus der Schweiz, Alexis Monney, durch. Der Bormio-Sieger hatte lediglich acht Hundertstelsekunden Rückstand. Crawfords Landsmann Cameron Alexander klassierte sich als Dritter (+0,22).
"Da wird ein Traum wahr, meine Emotionen kann ich nicht in Worte fassen. Ich habe schon gezeigt, dass ich in der Abfahrt schnell sein kann. Ich bin superhappy", strahlte Crawford im "ORF".
Durch Crawfords Sensationsfahrt über die Traverse stieß der Kanadier auch den besten Österreicher, Daniel Hemetsberger, noch vom Stockerl. Der 33-jährige Oberösterreicher hatte 43 Hundertstelsekunden Rückstand und wurde Vierter, verspielte über den Hausberg und die Traverse eine bessere Platzierung. "Es tut schon ein bisschen weh, eine Gams hier hätte schon gut gepasst. Aber es war eine sehr, sehr gute Fahrt", meinte der Oberösterreicher. Stefan Babinsky holte als Achter (+0,61) sein bestes Saison-Ergebnis. Otmar Striedinger landete auf dem 13. Platz (+0,81). Christopher Neumayer wurde 21. (+1,44). Punkte gab es noch für Vincent Wieser als 30. (+1,85).
Nur auf Platz sechs klassierte sich der Gesamtweltcup-Führende Marco Odermatt (+0,55), der am Freitag noch den Super-G gewonnen hatte und als klarer Favorit ins Renne ging. Auf das große Ziel, die goldene Gams für den Abfahrtssieg auf der Streif, muss der 27-Jährige damit weiter ein Jahr warten.