Politik

Corona-Impfungen starten in Österreich im Jänner 2021

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) äußerte sich am Dienstag zur Corona-Impfstrategie in Österreich.

André Wilding
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Gesundheitsminister Rudolf Anschober
Gesundheitsminister Rudolf Anschober
picturedesk.com/APA/Georg Hochmuth

Der Zeitpunkt des Starts der Covid-19-Impfung rückt immer näher. Die ersten Marktzulassungen könnten um den Jahreswechsel, möglicherweise sogar noch in der zweiten Dezemberhälfte erfolgen.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober präsentiert gemeinsam mit dem Sonderbeauftragten des Gesundheitsministeriums, Dr. Clemens Martin Auer und der Leiterin der Impfabteilung und Mitglied des Nationalen Impfgremiums Priv. Doz. Mag. Dr. Maria Paulke-Korinek die österreichische Covid-19-Impfstrategie.

"Wir haben heute Tag 8 des harten Lockdowns und leichte Rückgänge bei den Corona-Zahlen. Es hat 4.377 Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden bei 28.070 Tests gegeben. Zudem gibt es 7.091 Neugenesene", sagt Anschober gleich zu Beginn der Pressekonferenz.

"Keine Entwarnung"

Und weiter: "Aber das bedeutet keine Entwarnung. Nächste Woche sollen wir die richtigen Auswirkungen des Lockdowns sehen." Die schlechte Nachricht: "In den letzten 24 Stunden sind 118 Menschen an dem Virus gestorben". In Österreich gibt es damit insgesamt 2.577 Todesfälle. Bei den Intensivstationen sei man ebenfalls bei einem Zuwachs. "Wir müssen den Zuwachs stoppen, damit wir die Kapazitätsgrenzen nicht überschreiten".

"Das Jahr 2020 war geprägt von einer weltweiten Pandemie. Wir hatten am 25. Februar die ersten beiden Fälle in Innsbruck und jetzt die Situation, dass wir sehr weit sind, mit dem Ausfahren der Impfstoffe", erklärt Anschober. Es gibt noch kein Medikament gegen Corona. Seit März werde an einem Impfstoff geforscht.

"Das Grundziel ist gemeinsam und gleichberechtigt zu handeln", sagt der Gesundheitsminister weiter. Österreich hat eine Fix-Quote von zwei Prozent. Auch zeitlich sind alle gleichberechtigt. "Das ist ein Projekt, wo man sieht, wie stark Europa gemeinsam ist." "In Europa bleibt niemand alleine."

"Qualität an oberster Stelle"

Die Regierung habe schnell reagiert und gehandelt. Bereits im Juni wurde das Steuerungskomitee gestartet. Das Komitee ist unter anderem für die Begleitung der Verhandlungsführung zuständig. "Österreich hat die Verhandlungsführung zentral mit beeinflusst."

"Qualität und Sicherheit stehen im Mittelpunkt. Aber auch die Kosten müssen mitbetrachtet werden", so Anschober. "Die Sicherheit steht an oberster Stelle." "Wir in Österreich haben einen Budget-Rahmen von 200 Millionen Euro fixiert". "In Österreich sind wir gut aufgestellt."

Der Start der Impfungen wird im Jänner starten! Man sei aber auf die Verfügbarkeit der Produkte angewiesen. "Wir wollen eine sehr hohe Impfquote erreichen." Man bleibe aber bei der "Freiwilligkeit". "Wir wollen damit auch eine schrittweise Risiko-Minderung erreichen". Am Mittwoch werde der Entwurf der Impf-Strategie dem Ministerrat vorlegen.

"Ich kann ein Lied davon singen, wie schwierig es ist, alleine zu verhandeln", sagt Dr. Auer. Mit den anderen EU-Ländern sei es viel leichter gewesen. "Wir konnten hart und gut verhandeln." "Wir haben in Europa zusammen 2,6 Milliarden in die Hand genommen". Je mehr in Europa produziert werden könne, desto besser sei es für die Welt.

"Wir haben 16 Millionen Impf-Dosen zu Verfügung, die wir für die Österreicher verwenden können", erklärt Auer weiter. "Von heute auf morgen wird nichts anderes." BionTech/ Pfizer könnte noch im Dezember, Moderna Jahresende eine Zulassung erhalten.

"Ältere Personen werden zuerst geimpft"

"Im Idealfall kann im Jänner eine Million Dosen für Österreich zur Verfügung stehen. Im Februar und März könnten zwei Millionen weitere Impf-Dosen nach Österreich kommen". "Wir müssen die gesamte Impfung in drei Phasen organisieren." "Die älteren Menschen (+65 Jahren) werden zuerst geimpft". Zudem alle Mitarbeiter in den Pflege- und Altenheimen. Dann die gesamten Mitarbeiter der Krankenanstalten und die Hoch-Risikogruppen.

In der zweiten Phase könne die Impfung dann auf Polizei, Justiz, Schüler und Kindergärten erweitert werden. Im zweiten Quartal könne dann die "breite Masse" geimpft werden. "Wir müssen beginnen, den Impfstoff in Zentren (Alten- und Pflegeheimen) einzusetzen." Das werde auch das erste Quartal füllen.

"Mit einer Impfung will ich immer erreichen, dass ich Erkrankungen und Todesfälle vermeiden kann", sagt Maria Paulke-Korinek. Idealerweise wäre auch, dass die Übertragung von Corona verhindert werden kann. Das könne man derzeit aber noch nicht sagen.

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