Gesundheit
Wer diese Schlafgewohnheiten hat, lebt 5 Jahre länger
Wer nicht gut schläft, könnte weniger lang leben, als es eigentlich möglich wäre. Darauf solltest du achten.
Guter Schlaf ist wichtig, denn wer nicht genug schläft, ist am nächsten Tag müde und weniger leistungsfähig. Außerdem kann Schlafmangel uns überflüssige Kilos bescheren und eine durchgefeierte Nacht lässt das Gehirn bis zu zwei Jahre altern.
Doch nicht nur das: Laut einer Studie von Forschenden der Harvard Medical School hat Schlaf auch Auswirkungen auf die Herzgesundheit und die Gesundheit im Allgemeinen. Demnach haben junge Menschen mit günstigeren Schlafgewohnheiten ein deutlich geringeres Risiko, früh zu sterben. Offenbar können rund acht Prozent aller Todesfälle auf schlechte Schlafgewohnheiten zurückgeführt werden.
Es kommt nicht auf die Länge an
"Wir haben eine klare Dosis-Wirkungs-Beziehung festgestellt", erklärt Frank Qian, Arzt für Innere Medizin und Leiter der Studie. "Das heißt: Je mehr vorteilhafte Faktoren jemand in Bezug auf eine höhere Schlafqualität hat, desto mehr sinkt auch die Sterblichkeit an allen Ursachen und im Herz-Kreislauf-System." Den Daten zufolge reicht es nicht aus, "einfach nur genügend Stunden Schlaf zu bekommen. Man muss wirklich einen erholsamen und guten Schlaf haben."
„"Es reicht nicht, einfach nur genügend Stunden Schlaf zu bekommen. Man muss wirklich einen erholsamen und guten Schlaf haben."“
Fünf Punkte für ein längeres Leben
Gut ist laut dem Team um Qian ein Schlaf, der folgende Punkte erfüllt:
Sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht
Nicht mehr als zweimal pro Woche Probleme beim Einschlafen haben
Nicht mehr als zweimal pro Woche Probleme haben durchzuschlafen
Keine Schlafmedikamente einnehmen
Mindestens fünf Tage in der Woche ausgeruht aufwachen
"Wenn Menschen all diese idealen Schlafgewohnheiten haben, leben sie mit größerer Wahrscheinlichkeit länger", so Qian in einer Mitteilung. Bei der Analyse berücksichtigten die Forschenden auch andere Faktoren, die das Sterberisiko erhöht haben könnten, darunter ein niedrigerer sozioökonomischer Status, Rauchen und Alkoholkonsum sowie andere Erkrankungen.
Männer profitieren beim Schlaf deutlich mehr als Frauen
Laut der Studie haben Personen, die alle fünf Faktoren erfüllen, im Vergleich zu jenen, die keinerlei günstige Schlaffaktoren aufwiesen, eine um 30 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit, aus irgendeinem Grund zu sterben. Außerdem eine um 21 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, eine um 19 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, und eine um 40 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit, an anderen Ursachen als Herzkrankheiten oder Krebs zu sterben. Dazu zählen laut Qian Unfälle, Infektionen oder neurodegenerative Krankheiten wie Demenz.
Bei den Männern und Frauen, die angaben, alle fünf Qualitätsmerkmale des Schlafs zu besitzen (eine Punktzahl von fünf), war die Lebenserwartung bei Männern um 4,7 Jahre und bei Frauen um 2,4 Jahre höher als bei denjenigen, die keines oder nur eines der fünf günstigen Elemente eines risikoarmen Schlafs aufwiesen. Woher dieser große Unterschied rührt, müssen weitere Untersuchungen zeigen.
Wie US-Forschende im "Journal of Experimental Psychology" berichten, schläft man schneller ein, wenn man kurz vor dem Zubettgehen eine To-do-Liste für den nächsten Tag anlegt. Das führt zu einer mentalen Entlastung und damit zu einem raschen Übergang ins Traumland.
Vorsorge ist das "halbe" Leben
"Wenn die Menschen schon in jungen Jahren gute Schlafgewohnheiten entwickeln, kann dies ihrer langfristigen Gesundheit sehr zugute kommen", erklärt Qian gegenüber CBSnews.com. Ausnahmen wie langes Aufbleiben oder ein zu kurzer Schlaf sind ihm zufolge auch erlaubt: "Wenn das nur an einer begrenzten Anzahl von Tagen in der Woche passiert, scheint es in Ordnung zu sein, aber wenn es häufiger vorkommt, dann haben wir ein Problem."
Wichtig ist aus seiner Sicht auch, dass junge Menschen verstehen, dass viele Gesundheitsverhaltensweisen im Laufe der Zeit kumulativ seien: "So wie wir gerne sagen, dass es nie zu spät ist, Sport zu treiben oder mit dem Rauchen aufzuhören, ist es auch nie zu früh. Und wir sollten öfter über den Schlaf sprechen und ihn bewerten."