Gesundheit

Was bei Kontakt mit Affenpocken-Infizierten zu tun ist

Jetzt hat auch das Sozialministerium auf die Affenpockenfälle in Europa reagiert und eine Empfehlungen für den Umgang bei Kontakt veröffentlicht.

Christine Scharfetter
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Ob flüchtiger oder intensiver Kontakt – in jedem Fall startet das Contact Tracing.
Ob flüchtiger oder intensiver Kontakt – in jedem Fall startet das Contact Tracing.
Science Photo Library / picturedesk.com

Obwohl es bisher nur einen bestätigten Fall von Affenpocken in Österreich gibt, hat das Sozialministerium nun reagiert und eine Empfehlung für Kontaktpersonen herausgegeben. Dazu zählen sowohl Personen, die direkten, als auch jene, die indirekten Kontakt zu einem wahrscheinlichen oder bestätigten Affenpockenfall zwischen Symptombeginn und der vollständigen Abheilung der Krusten hatte.

In weiterer Folge wird jedoch – und das kennen wir bereits vom Coronavirus – zwischen zwei Typen je nach Intensität der Begegnung unterschieden.

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    Affenpocken sind ein Pockenvirus, das 1958 bei Cynomolgus-Affen und 1970 beim Menschen nachgewiesen wurde. Das Virus besteht aus einem DNA-Kern in einer Proteinhülle, das von einer Hülle umgeben ist. Affenpocken sind zoonotisch, d.h. sie werden von Tieren (z. B. Nagetieren) auf den Menschen übertragen und umgekehrt. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. (im Bild: Partikel des Affenpockenvirus)
    Affenpocken sind ein Pockenvirus, das 1958 bei Cynomolgus-Affen und 1970 beim Menschen nachgewiesen wurde. Das Virus besteht aus einem DNA-Kern in einer Proteinhülle, das von einer Hülle umgeben ist. Affenpocken sind zoonotisch, d.h. sie werden von Tieren (z. B. Nagetieren) auf den Menschen übertragen und umgekehrt. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. (im Bild: Partikel des Affenpockenvirus)
    Science Photo Library / picturedesk.com

    Höchstes Ansteckungsrisiko

    Das höchste Ansteckungsrisiko besteht demnach bei einem Typ I-Kontakt. Dazu zählen Personen, die in direkte Berührung "mit Hautläsionen (alle Stadien, inklusive Krusten) oder Schleimhäuten eines symptomatischen Affenpockenfalles, dessen Körperflüssigkeiten oder zu potenziell infektiösem Material" gekommen sind.

    Sprich, Sexualpartner, Menschen, die zum Beispiel beim Reinigen in kontaminierten Räumen Gefahr laufen, Atemwegssekret-Tröpfchen oder aufgewirbelten, virusbelasteten Staub einzuatmen, Haushaltskontakte oder Ähnliches – zum Beispiel eine Übernachtung im selben Raum –, Hautkontakt mit geteilter Kleidung, Bettwäsche oder geteilten Gebrauchsgegenständen, wozu auch Gegenstände am Arbeitsplatz zählen, Personen mit Hautverletzungen durch geteilte scharfe Gegenstände (zum Beispiel Nadeln oder Klingen) und Passagiere in Flugzeugen, Bussen und Zügen mit zumindest acht Stunden Fahrtdauer.

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    APA-Grafik / picturedesk.com

    Als Typ II-Kontakte zählen hingegen kurze soziale Begegnungen, Arbeitskollegen, die sich kein Büro teilen, kurze Aufenthalte im Fitness-Studio, Sauna, Bad oder Ähnliches ohne sexuellen Kontakt und Personen mit adäquater persönlicher Schutzausrüstung. Dazu zählen FFP2-Masken, langärmelige Schutzmäntel, Schutzbrille und Handschuhe.

    Registrierung bei allen Typen

    Sowohl bei einem Typ I-Kontakt, also auch bei einem Typ II-Kontakt empfiehlt das Bundesministerium eine namentliche Registrierung mit der Erhebung von Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Berufsort, Berufstätigkeit und Wohnverhältnissen durch die zuständige Gesundheitsbehörde – kurz, das Contact Tracing.

    Außerdem sollen alle Kontaktpersonen durch die zuständige Gesundheitsbehörde über Symptomatik und Progression der Erkrankung aktiv informiert werden. Handelt es sich um einen flüchtigen Kontakt, soll der Gesundheitszustand selbstüberwacht werden.

    Nach eine intensiven Begegnung, also einem Typ I-Kontakt, soll der Gesundheitszustand hingegen durch die Behörde für die Dauer von 21 Tagen nach Letztexposition in Form eines täglichen Telefonats überwacht werden.

    Sofortige Selbstisolation

    Sollten Symptome wie Fieber, Ausschlag usw. innerhalb von 21 Tagen nach Letztexposition auftreten, muss ein labordiagnostischer Test veranlasst werden. Es wird eine sofortige Selbstisolation empfohlen, bis die Affenpocken-Infektion ausgeschlossen werden kann. Kontakt mit immunsupprimierten und schwangeren Menschen sowie Kindern unter zwölf Jahren sollten auch am Arbeitsort vermieden werden, ebenso enge physische Kontakte und Kontakte mit Haustieren. Dazu muss auf die Handhygiene und die Hygiene beim Husten, Niesen und Schnäuzen geachtet werden.