Gesundheit

Unzählige Allergien: Frau kann nur 9 Lebensmittel essen

Jenna leidet seit ihrer Kindheit an zahlreichen allergischen Reaktionen. Das wirkt sich auf ihre Ernährung aus, die sich auf 9 Lebensmittel reduziert.

Sabine Primes
Die jahrelange Einschränkung ihrer Ernährung hat dazu geführt, dass Jenna (Bild) nur noch eine Handvoll Dinge essen kann. 
Die jahrelange Einschränkung ihrer Ernährung hat dazu geführt, dass Jenna (Bild) nur noch eine Handvoll Dinge essen kann. 

Krämpfe, Blähungen, Übelkeit und Unwohlsein - das ist der Alltag von Jenna Gestetner aus Los Angeles. Seit ihrer Kindheit leidet sie an einer immunologischen Erkrankung, die Hunderte von Lebensmittelallergien hervorruft. Im Laufe der Jahre hat sie festgestellt, dass der Verzicht auf zahlreiche Lebensmittel das Einzige war, was ihr hilft.

Mastzellen-Aktivierungssyndrom (MCAS)

Nachdem sie 2021 quer durchs Land gereist war, wurde bei Jenna das so genannte Mastzellen-Aktivierungssyndrom (MCAS) diagnostiziert. Mastzellen sind ein wichtiger Teil des Immunsystems und für die Freisetzung von Botenstoffen verantwortlich, die allergische Reaktionen auslösen. "Es ist selten, aber häufiger, als die Leute denken", sagt sie. "Es wirkt sich jedoch auf jeden Menschen anders aus, und deshalb ist die Behandlung für jeden sehr unterschiedlich. Meine eingeschränkte Ernährung ist das Ergebnis jahrelanger Beobachtung meiner Symptome und das, was mir gut tut."

Beim Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) sind die an der Immunabwehr beteiligten Mastzellen überaktiv. Schon beim Kontakt mit harmlosen Umweltreizen kann es deshalb zu allergieähnlichen Symptomen und in schweren Fällen zur Anaphylaxie kommen. Die Symptome treten im gesamten Körper auf. Das MCAS kann dabei zu ganz unterschiedlichen Beschwerden führen, sich beispielsweise im Darm mit Schmerzen, Krämpfen oder Verdauungsstörungen bemerkbar machen oder auf der Haut mit Ausschlag. Auch Herz-Kreislauf- oder neurologische Beschwerden sind möglich. Zu den möglichen Beschwerden gehören unter anderem Sehstörungen, Atemnot, Muskelzittern, Juckreiz, Erschöpfung oder Durchfälle.
Eine Heilung des MCAS ist bisher nicht möglich. Doch die Symptome lassen sich in der Regel gut behandeln. Die Therapie besteht vor allem darin, die Auslöser der Mastzellen-Aktivierung zu meiden.

Das steht auf Jennas Speiseplan

Die jahrelange Einschränkung ihrer Ernährung hat dazu geführt, dass Jenna nur noch eine Handvoll Dinge essen kann. Ihre derzeitige Ernährung besteht aus Truthahn, Mahi Mahi (Fisch), Gurken, Fisolen, Zucchini, Olivenöl, Salz, Limette und Glukosepräparaten. An einem durchschnittlichen Tag verteilt sie ihre Mahlzeiten auf sechs kleine Teller, die sie zusammen mit mehreren Traubenzuckergetränken zu sich nimmt, um sicherzustellen, dass sie genügend Nährstoffe zu sich nimmt.

Auf TikTok bekommt man einen Einblick in Jennas Leben:

Auswirkungen auf Sozialleben

Wenn sie auf ihre Kindheit zurückblickt, sagt Jenna, sie habe immer Probleme mit ihrer Ernährung gehabt. "Ich war immer das Kind, das Probleme hatte, und es klang immer wie eine Ausrede. Irgendwann habe ich einfach aufgehört, den Leuten zu sagen, dass etwas nicht stimmt." Aufgrund ihrer Allergien kann Jenna nicht in Restaurants essen. Das wirkt sich auf ihr soziales Leben aus und führt dazu, dass sie sich "ausgeschlossen" fühlt. Jenna hofft, dass sie eines Tages in der Lage sein wird, ihre Mastzellen zu stabilisieren, damit sie eine größere Vielfalt an Lebensmitteln essen kann.

Sie erzählt ihre Geschichte, um auf ihre Krankheit aufmerksam zu machen. "Eine chronische Krankheit zu haben, bedeutet nicht immer, dass man ein medizinisches Gerät oder lebensbedrohliche allergische Reaktionen hat. Viele Menschen haben unsichtbare Krankheiten, die man von außen nicht vermutet", meint Jenna. "Diejenigen, die diese Herausforderungen haben, können trotzdem ein normales Leben führen – es gibt nur zusätzliche Dinge, die sie beachten müssen, wenn sie reisen oder sogar das Haus verlassen. Es geht darum, das Leben im Rahmen der eigenen Gesundheit so gut wie möglich zu leben."