Gesundheit

Spielplatz-Unfall – Sechsjähriger verliert Fingerkuppen

Nachdem ein Kind im deutschen Lohmar beim Spielen auf einer Metallwippe zwei Fingerkuppen verloren hat, fordern seine Eltern Schmerzensgeld.

Christine Scharfetter
Obwohl die Ärzte nicht damit gerechnet hatten, so die Mutter, konnten die Fingerkuppen gerettet werden. (Symbolfoto)
Obwohl die Ärzte nicht damit gerechnet hatten, so die Mutter, konnten die Fingerkuppen gerettet werden. (Symbolfoto)
Getty Images/iStockphoto

Es ist der Albtraum aller Eltern: Im September verunfallte der Sohn von Kenole Mäuser (24) auf einem Spielplatz im deutschen Lohmar schwer. Der damals noch Sechsjährige wollte auf eine Metallwippe klettern als das Unglück passierte. "Er schrie: 'Ich muss sterben'", schilderte die zweifache Mutter gegenüber RTL.

Ihr Sohn sei aufgrund eines Wachstumshormon-Mangels sehr klein und habe sich deshalb mittig auf der Wippe festgehalten, um sie zu sich herunterziehen. "In dem Moment kamen zwei andere Kinder von der anderen Seite, die Wippe schoss nach oben – und er rutschte mit den Fingern in das Metall-Scharnier."

Ärzte rechneten nicht mit Rettung der Fingerkuppen

Dabei trennte sich der mittlerweile Siebenjährige zwei Fingerkuppen fast vollständig ab. Dank der schnellen Reaktion des Vaters, der die Fingerkuppen sofort kühlte, konnten diese bei einer Not-OP wieder angenäht werden. "Ein großer Erfolg, denn die Ärzte haben nicht damit gerechnet, dass die Durchblutung noch einmal hergestellt werden kann."

Die Metallwippe wurde daraufhin von der Stadt gesperrt.

Familie fordert Schmerzensgeld

Das reicht den Eltern des Jungen jedoch nicht. Sie fordern mindestens 5.000 Euro Schmerzensgeld von der Stadt Lohmar. Doch damit dürften sie recht wenig Erfolg haben, denn aus einem Gutachten der Stadt, geht hervor, dass die Wippe keine Gefahr darstellt.

"Dieses Gutachten hat ergeben, dass haftungsrelevante Tatsachen nicht vorliegen. Ohne Rechtsgrundlage darf die Stadtverwaltung nach den gesetzlichen Vorgaben, selbst bei tragischen Unfällen, keine Schmerzensgeld- oder Schadenersatzansprüche leisten", erklärte Sprecherin Elke Lammerich RTL. Derzeit prüfe die Fachverwaltung, ob das Spielgerät entfernt werde. 

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