Gesundheit

Nicht Impfung, sondern Covid-19 macht unfruchtbar

Das Heilmittelinstitut Swissmedic hat den Zusammenhang zwischen den tiefen Geburtenraten und der Corona-Schutzimpfung untersucht.

Christine Scharfetter
Ein kausaler Zusammenhang zwischen der Impfung und der Fruchtbarkeit von Männern sei kaum belegbar, so Swissmedic.
Ein kausaler Zusammenhang zwischen der Impfung und der Fruchtbarkeit von Männern sei kaum belegbar, so Swissmedic.
Richard Vogel / AP / picturedesk.com

Schon zu Beginn der Coronavirus-Pandemie veränderte sich die Geburtenrate in einigen Ländern auffallend. Mit dem Beginn der Impfkampagnen wurde dieses Phänomen dann erneut beobachtet. So stieg in Schweden und in den deutschsprachigen Ländern die Geburtenrate zu Beginn der Pandemie stark an, um Anfang 2022 stark zurückzugehen, stellte das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic fest.

Als Ursache für die Abnahme werde in diesen Ländern diskutiert, dass ein allfälliger Kinderwunsch verschoben wurde, da negative Auswirkungen der Impfung auf die Fruchtbarkeit befürchtet worden seien. Ein Arbeitspapier des deutschen Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung listet als Ursache für den Geburtenrückgang sowohl die Gesundheitskrise als auch damit verbundene wirtschaftliche Unsicherheiten auf.

In anderen Ländern wie etwa Spanien, Japan, dem Vereinigten Königreich oder den USA sei hingegen bereits neun Monate nach Beginn der Pandemie – also vor dem Start der Impfkampagnen – eine deutliche Abnahme der Fruchtbarkeitsraten beobachtet worden.

Zusammenhang mit Impfung nicht belegbar

Da die Entwicklungen dieser sogenannten Fertilitätsraten in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich seien, erscheine ein kausaler Zusammenhang zwischen der Impfung und der Fruchtbarkeit kaum belegbar, schrieb Swissmedic.

Es gebe damit keine wissenschaftlichen Hinweise, dass mRNA-Impfstoffe die menschliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen könnten. Weder aus der publizierten Fachliteratur noch aus der weltweiten Marktüberwachung ließen sich Belege finden, dass ein Zusammenhang zwischen Impfung und Unfruchtbarkeit besteht, hieß es.

Infektion kann Fruchtbarkeit vorübergehend reduzieren

Einzelne Studien wiesen jedoch darauf hin, dass nicht die Impfung, sondern eine Covid-19-Infektion bei Männern die Fruchtbarkeit vorübergehend reduzieren könne. Es gebe Hinweise auf eine teils verminderte Spermienproduktion, Erektionsstörungen oder Testosteronmangel bei Männern, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben.

Nach einer Infektion sei die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft teilweise rapide gesunken. Anschließend habe es mindestens 60 Tage gedauert, bis diese Männer wieder so fruchtbar waren wie Nichtinfizierte.

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