Gesundheit
Neue Supervariante in Österreich – so gefährlich ist si
Die hochansteckende Omikron-Sublinie XBB.1.5 dominiert bereits das Infektionsgeschehen in den USA. In Österreich sind erste Fälle aufgetreten.
Noch vor den Weihnachtsferien und dem Jahreswechsel haben in Österreich die Omikron-Subvarianten BQ.1, BQ.1.1 und BQ.1.1.10 die Führung im Coronavirus-Rennen übernommen. Doch das könnte sich schnell wieder ändern: Seit Mitte Dezember dominiert die Corona-Variante XBB.1.5 im Nordosten der USA und in anderen Teilen Amerikas nimmt der Anteil bereits zu.
Nach Einschätzungen von Experten könnte sich die Omikron-Sublinie in den nächsten Wochen und Monaten auch in Europa ausbreiten: "Man kann mit einiger prognostischer Sicherheit sagen, dass die Variante auch bei uns die dominante Variante werden wird", ist sich der deutsche Epidemiologe Hajo Zeeb sicher.
Experte rechnet mit Anstieg
Angekommen ist die sogenannten "Supervariante" in Österreich jedenfalls schon, wie Molekularbiologe Ulrich Elling in einer Aufschlüsselung auf Twitter zeigt. Der Forscher vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ist gemeinsam mit seinem Team für die Sequenzierungs-Überwachung in ganz Österreich verantwortlich.
Eine deutliche Zunahme gab es zuletzt vor allem in Wien, Salzburg und Tirol. Dennoch betont der Wissenschaftler, dass die neue Sublinie in Österreich derzeit noch kein relevanter Mitspieler sei. Ein Anstieg werde jedoch erwartet.
Hochansteckend
Doch was macht XBB.1.5 zur Supervariante? Ganz einfach: Die Sublinie soll so leicht übertragbar, wie keine der bisher bekannten Corona-Varianten sein. Den Daten des Epidemiologen Eric Feigl-Ding zufolge, ist die neue Sublinie bei ihrer Ausbreitung sogar 120 Prozent schneller als es die bisherige Königsvariante BQ1 war.
Bisher gibt es nur wenig Informationen über den Schweregrad von Erkrankungen mit XBB.1.5. Fälle und Krankenhausaufenthalte hätten in den gesamten USA zugenommen, nicht nur in Regionen, in denen XBB.1.5 vorherrsche. Das sei für Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel, ein erster Hinweis darauf, dass sich der Schweregrad nicht wesentlich von dem anderer aktuell kursierender Corona-Varianten unterscheide.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde XBB.1.5 bereits in 29 Ländern nachgewiesen.