Gesundheit

Neue Corona-Variante nimmt in Österreich rasant zu

Seit Wochen dominiert die hochansteckende Omikron-Linie XBB.1.5 das Infektionsgeschehen. Jetzt sorgt jedoch eine neue Variante für Aufsehen.

Christine Scharfetter
Molekularbiologe Ulrich Elling ist mit seinem Team für die Sequenzierungs-Überwachung in ganz Österreich verantwortlich.
Molekularbiologe Ulrich Elling ist mit seinem Team für die Sequenzierungs-Überwachung in ganz Österreich verantwortlich.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

"XBB.1.5 zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung", so das Urteil von Molekularbiologe Ulrich Elling zur letzten Erhebung der Corona-Entwicklung in Österreich. Zumindest laut der gemeldeten Fallzahlen, denn beim Abwassermonitoring gebe es im Gegensatz dazu einen leichten Rückgang, so der Wissenschaftler vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) auf Twitter.

Gleichzeitig ist jetzt ein neue Omikron-Sublinie relevant geworden: Von EG.1 wurden zuletzt innerhalb nur einer Woche 94 neue Fälle in Österreich identifiziert.

Hochansteckende Rekombinanten

Innerhalb weniger Wochen hat sich die hochansteckende Omikron-Variante XBB.1.5 in Österreich ausgebreitet. Bereits seit Mitte Februar dominiert sie als erste Rekombinante mit über 60 Prozent das Infektionsgeschehen im Land. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO handelt es sich dabei um die "ansteckendste Subvariante, die bislang entdeckt wurde". Ihr Vorteil: Sie verfügt über die Mutation 486 im Spike-Protein, was ihr eine bessere Bindung am ACE2-Rezeptor und damit das Eindringen in die Wirtszelle ermöglicht.

Bereits die Übervariante XBB ist aus einer Rekombination der beiden BA.2-Sublinien BA.2.10.1.1 und BA.2.75 entstanden. Durch Mutationen entwickelte sich XBB.1 und daraus schließlich XBB.1.5.

Noch einen größeren Wachstumsvorteil soll jetzt die neue Sublinie EG.1, die auch unter der Bezeichnung XBB.1.9.2.1 bekannt ist, gegenüber ihrer Schwesternlinie XBB.1.5 haben. Wie schnell die Variante innerhalb kurzer Zeit gewachsen ist, veranschaulicht Elling mit einer Grafik.

Dennoch geht der Experte davon aus, dass sich XBB.1.5 nicht noch einmal wiederholen wird: "Wir haben bis jetzt insgesamt 242 Fälle entdeckt. Trotzdem wird EG.1 in den nächsten 2 Monaten wahrscheinlich nicht mehr als 50 Prozent der Fälle ausmachen – wenn überhaupt."

Krankheitsverlauf ungewiss

Aufgrund der wenigen EG.1-Fälle und damit praktisch keinen vorhandenen Daten, gibt es auch bezüglich des Krankheitsverlaufes noch keine Anhaltspunkte. Bei XBB.1.5 gab es bisher keine Anzeichen dafür, dass die Linie schwerere Erkrankungen auslöst als andere Omikron-Varianten.