Gesundheit
Nach Insektenstich: Mann hat Hoden voll mit Würmern
Nachdem sein Hoden seit Wochen angeschwollen war und schmerzte, bekam ein 26-jähriger Inder die bittere Diagnose: Fadenwürmer tummeln sich darin.
Sachen gibt's, die will man gar nicht glauben: Ein indischer Arzt hat jetzt auf Twitter ein Ultraschallvideo veröffentlicht, das den Hodensack eines 26-jährigen Patienten zeigt. Grundsätzlich nichts ungewöhnliches, doch in einem seiner Hoden sind mikroskopisch kleine Würmer zu sehen – die sich munter bewegen.
Der junge Mann hatte das Max Super Specialty Hospital in Neu-Delhi wegen anhaltender Schmerzen und einer Schwellung am Hoden aufgesucht. Die dort durchgeführte Ultraschalluntersuchung offenbarte "bewegliche Strukturen in einem erweiterten Lymphkanal", wie die behandelnden Ärzte im "New England Journal of Medicine" schreiben.
Die Fadenwürmer hatten die Infektion ausgelöst. Die Larven der Parasiten gelangen über blutsaugende Insekten wie Stechmücken, Kriebelmücken und Bremsen in den menschlichen Körper. Bei dem 26-Jährigen waren es Vertreter der Art Wuchereria bancrofti.
Schwerwiegende Folgen abgewendet
Der Mann hatte Glück im Unglück: Die ihm verabreichten Medikamente ließen die Hodenentzündung abklingen und "im Ultraschall waren keine beweglichen Fadenwürmer mehr zu sehen", so einer der Ärzte, Amit K. Sahu, auf Twitter. Ohne Behandlung hätte ein Lymphödem des Hodensacks gedroht, im schlimmsten Fall eine Elefantiasis.
Laut einem im "British Medical Journal" veröffentlichten Feature sind durch Fadenwürmer ausgelöste Elefantiasis-Fälle in Indien häufig: "Teile der indischen Bevölkerung sind stark gefährdet, und weltweit entfallen 40 Prozent der Fälle auf Indien."
Fälle in Pandemie gestiegen
Zuletzt sei das Problem größer geworden, "da die Tests auf Covid-19 und die Impfung Vorrang hatten". Sowohl die Behandlung als auch die Verteilung von Medikamenten sowie die Durchführung von Operationen zur Verhinderung dauerhafter Behinderungen seien zurückgestellt worden, wird Bhupendra Tripathi zitiert, der bei der Bill and Melinda Gates Foundation in Indien für vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTDs) zuständig ist.
Von den Infektionen sind nicht nur Einheimische betroffen. Auch Touristinnen und Touristen können davon betroffen sein. Genauso wie von anderen zum Teil lebensbedrohlichen Krankheiten: