Gesundheit

So viele Corona-Infizierte gehen krank zur Arbeit

Viele Arbeitnehmer gehen trotz positiven Tests in die Firma. Das geht aus einer Studie der Betriebskrankenkasse Pronova BKK hervor.

Christine Scharfetter
Seit August dürfen Infizierte in Österreich mit Maske zur Arbeit.
Seit August dürfen Infizierte in Österreich mit Maske zur Arbeit.
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Nach drei Jahren Coronavirus-Pandemie sehen viele einen milden Verlauf offensichtlich nicht mehr als Grund, um der Arbeit fern zu bleiben. Das geht aus der Studie "Arbeiten 2022" der Betriebskrankenkasse Pronova BKK hervor.

Demnach geht fast jeder zehnte Corona-infizierte in Deutschland trotz Erkrankung zur Arbeit. Neun Prozent der Erkrankten erscheinen bei einem positiven Tests und milden Verlauf im Büro oder im Betrieb. Nur 17 Prozent arbeiten von zu Hause aus, weitere 17 bleiben ein paar Tage zu Hause bis die schlimmsten Symptome vorüber sind. Acht Prozent entscheiden danach, was auf der Arbeit los ist.

Mehrheit geht krank zur Arbeit

Allerdings halten die Studienautoren auch fest, dass 33 Prozent der Befragten bei einem leichten Corona-Verlauf so lange zu Hause bleiben, bis sie wieder gesund sind. 16 Prozent der Befragten waren noch nicht an dem Coronavirus erkrankt.

Befragt wurden im vergangenen September 1200 Beschäftigte. Insgesamt geht der Studie zufolge die Mehrheit aller Berufstätigen trotz Krankheit zur Arbeit. Neben den neun Prozent Corona-Erkrankten kommen weitere gut 20 Prozent mit ansteckenden Infekten in den Job. Nur 28 Prozent der Deutschen bleiben bei Krankheit konsequent Zuhause und arbeiten nicht.

Unzumutbare Gefahr für sich selbst und andere

Am häufigsten gehen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen trotz Rückenschmerzen in die Firma (49 Prozent), 38 Prozent trotz Allergien, wie es in der Studie den Angaben zufolge weiter heißt. Auch ein Drittel der Beschäftigten mit psychosomatischen oder psychischen Beschwerden erscheint im Job.

Aus Sicht von Medizinern ist Arbeiten trotz Krankheit besonders bei ansteckenden Infektionen fragwürdig. "Wer sich nicht in Ruhe auskuriert, riskiert, dass Viruserkrankungen auch Herz oder andere Organe angreifen oder sich durch Medikamente unterdrückte Symptome verschlimmern", sagt Gerd Herold, Beratungsarzt bei der Pronova BKK. "Noch dazu können Mitarbeitende angesteckt werden." So sei die Präsenz im Büro trotz positivem Corona-Test "eine unzumutbare Gefahr".

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