Gesundheit

Grippe-Stamm offenbar von Coronavirus ausgelöscht

Der Influenza-B-Stamm wurde seit März 2020 nicht mehr beobachtet. Das Antigen soll deshalb bei den Grippeimpfstoffen weggelassen werden.

Heute Life
B/Yamagata-Antigene sind laut WHO in Vakzinen nicht mehr nötig.
B/Yamagata-Antigene sind laut WHO in Vakzinen nicht mehr nötig.
Jens Kalaene / dpa / picturedesk.com

Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 und die damit verbundenen Präventionsmaßnahmen mit Maskenpflicht und der Einschränkung von Sozialkontakten gingen schlagartig auch die Influenzafälle zurück. Ohne Kontakt gab es auch keine Ansteckung. Doch das Coronavirus hat offenbar einen noch weit stärkeren Einfluss auf andere Infektionskrankheiten.

So hat die Pandemie offenbar dazu geführt, dass weltweit seit Ende März 2020 keine Grippeerkrankungen durch Erreger vom Typ B/Yamagata mehr beobachtet wurden. Und das, obwohl die saisonalen Grippewellen im vergangenen Jahr mit voller Wucht zurückgekehrt sind.

Stamm womöglich ausgestorben

Damit könnte die Influenza-Virusfamilie von B/Yamagata mit Covid-19 gar verschwunden sein. Bestimmte A(H3N2)-Varianten tauchten nur noch selten auf. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die US-Arzneimittelbehörde (FDA) haben deshalb eine neue Empfehlung für die Grippeimpfstoffe ausgesprochen. 

In den aktuellen Vierfachvakzinen gegen die Influenza sind derzeit sowohl für die nördliche Hemisphäre (2023/2024) als auch geplanterweise für die südliche Hemisphäre (2024) zwei Antigene für Influenza-A-Viren (A(H1N1)/abstammend von der Schweinegrippe/2009) und ein Antigen von A(H3N2) enthalten. Hinzu kommen zwei Antigene von Influenza-B-Erregern (für die Victoria-Erregerlinie ein Antigen des B/Austria-Stammes/2021) und für die B/Yamagata-Erregerlinie das Antigen eines B/Phuket-Stammes aus dem Jahr 2013.

Neue Empfehlung bei Grippe-Impfung

"Derzeit bringt Yamagata in dem Vakzin keinen Vorteil", wurde David Wentworth, Direktor des WHO-Netzwerkes zur weltweiten Influenzaüberwachung, im US-Pharmainformationsdienst Stat zitiert. Die Antigene der B/Yamagata-Erregerlinie sollen in künftigen Grippeimpfstoffen weggelassen werden.

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