Gesundheit

Doch kein Krebs – Fehldiagnose kostet Mann seinen Penis

Ein Arzt amputierte den Penis eines Patienten, um ihn von seinem Tumor zu befreien. Nur hatte der Mann gar keinen Krebs, wie sich später herausstellt.

Sabine Primes
Am 13. November 2018 veränderte eine Fehldiagnose das Leben des Mannes für immer. (Symbolbild).
Am 13. November 2018 veränderte eine Fehldiagnose das Leben des Mannes für immer. (Symbolbild).
Getty Images/iStockphoto

In Italien wird gegen einen stümperhaften Urologen ermittelt, weil er einem Patienten irrtümlich den Penis amputiert hat.  Er hatte bei dem Mann vier Wochen zuvor fälschlicherweise einen Tumor diagnostiziert. Dem 30-jährigen Chirurgen wird vorgeworfen, dem ungenannten Patienten aus der Gemeinde Arezzo in der italienischen Region Toskana schwere Verletzungen zugefügt zu haben. Er führte die Operation am 13. November 2018 im Krankenhaus San Donato in Arezzo durch. 

Der Eingriff verlief problemlos. Aber als der amputierte Penis pathologisch untersucht wurde, kam die Katastrophe ans Licht: Das Gewebe war gesund und krebsfrei! Das Organ wurde aufgrund einer Fehldiagnose amputiert. Der verzweifelte Patient verlangt nun von dem stümperhaften Arzt Schadensersatz wegen der Verstümmelung. Eine erste Gerichtsverhandlung ist für den 9. März 2023 angesetzt.

Nicht genug Krebs entfernt 

Genau das Gegenteil erlebte eine Mann aus Frankreich im Jahr 2014, wie Francebleu berichtet. Im Jahr 2014 erfuhr der damals 30-jährige Vater von drei Kindern, dass er an Hautkrebs im Epithelgewebe im Bereich des Penis erkrankt war. Ein Urologe des Krankenhauses Nantes, wo der Mann behandelt wurde, versuchte so viel wie möglich vom Tumor zu entfernen, ohne das Organ zu schädigen.

Doch der Krebs breitete sich weiter auf seinen gesamten Penis aus. Das bereitete dem Mann so "wahnsinnige" Schmerzen, dass er sogar eine Eigenamputation seines Penis in Erwägung zog. "Ich hatte den Cutter und war dabei, die Amputation in der Garage vorzubereiten", so der Mann. "Es war meine Frau, die mich davon abhielt."

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