Gesundheit

Diese Corona-Variante sorgt jetzt für Inzidenz-Anstieg

Die Omikron-Variante XBB.1.5 macht jetzt über die Hälfte aller Covid-Fälle in Österreich aus – und wird laut Experten alle anderen Linien verdrängen.

Christine Scharfetter
Die "Mutantenjäger" Luisa Cochella und Ullrich Elling mit einer Grafik, welche die prozentuale Verteilung verschiedener Corona-Mutationen zeigt.
Die "Mutantenjäger" Luisa Cochella und Ullrich Elling mit einer Grafik, welche die prozentuale Verteilung verschiedener Corona-Mutationen zeigt.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Seit Tagen steigt die Inzidenz in Österreich wieder und lag am Sonntag bei 374,5. Verantwortlich dafür ist die hochansteckende Variante XBB.1.5. Die Omikron-Sublinie hatte Ende Jänner alle anderen Mitstreiter überholt und 33 Prozent des Infektionsgeschehens ausgemacht. Nur zwei Wochen später gehen auf sie bereits mehr als die Hälfte aller Corona-Infektionen im Land zurück.

"Der aktuelle signifikante Anstieg der Inzidenz ist fast ausschließlich auf XBB.1.5 zurückzuführen, das jetzt > 50 % der Fälle erreicht", schreibt Molekularbiologe Ulrich Elling dazu auf Twitter. Eine absolute Premiere, denn das hat vor XBB.1.5 noch keine rekombinante Linie geschafft.

Bereits die Übervariante XBB ist aus einer Rekombination der beiden BA.2-Sublinien BA.2.10.1.1 und BA.2.75 entstanden. Durch Mutationen entwickelte sich XBB.1 und daraus schließlich XBB.1.5.

Hohe Zahlen wie schon lange nicht mehr

Außerdem sei der Anstieg von XBB.1.5 österreichweit ziemlich synchron. Die Vermutung des Experten: "Alle anderen Linien werden jetzt wahrscheinlich zurückgehen." Selbst XBB.1.9.1, die in vollständigen Genom-Sequenzierungen zuletzt ebenfalls zulegte, werde "aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr dominant werden, bevor die XBB-Welle ihren Höhepunkt erreicht hat."

Auf der Grundlage der Abwasseranalyse seien die aktuelle Fallzahlen sogar höher als jene zur Zeit der BA. 1-, BA. 2-, und beide BA.5-Spitzen im vergangenen Jahr, merkte der Forscher vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW)an. Gemeinsam mit seinem Team ist er für die Sequenzierungs-Überwachung in ganz Österreich verantwortlich.

Bisher ansteckendste Variante

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ist XBB.1.5 die "ansteckendste Subvariante, die bislang entdeckt wurde". Die Variante, verfügt über die Mutation 486 im Spike-Protein, was ihr eine bessere Bindung am ACE2-Rezeptor und damit das Eindringen in die Wirtszelle ermöglicht.

Bislang gibt es aber keine Anzeichen dafür, dass XBB.1.5 schwerere Erkrankungen auslöst als andere Virusvarianten. Auch die Symptome ähneln jenen von anderen Omikron-Subvarianten: Typisch für eine Infektion mit der Variante XBB.1.5 sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Erkältungssymptome wie Halsschmerzen, Husten, eine laufende Nase oder verstopfte Nasennebenhöhlen, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und Übelkeit.

Weniger oft klagen Infizierte dieses Virustyps am Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, wie es bei den Alpha- und Beta-Varianten der Fall war. Die Symptome können fünf bis sieben Tage andauern.

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