Gesundheit
Corona-Impfung jährlich? Das sagt die Expertin
Die Bundesregierung will bis Ende Juni sämtliche Coronavirus-Krisenmaßnahmen beenden. Wie es nun mit der Corona-Impfung weitergeht.
Obwohl die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektion aktuell wieder steigt, hat die österreichische Bundesregierung Anfang der Woche das Ende der Krisenmaßnahmen beschlossen. Was bleibt, ist die Schutzimpfung. Doch wie soll es damit weitergehen?
Immer lauter werden dazu die Gedanken einer jährlichen Auffrischungsimpfung, ähnlich, wie es für die Grippeimpfung bereits üblich ist. "Eine jährliche, an die zirkulierende Virusvarianten angepasste Impfung im Herbst, gemeinsam mit der Influenza-Impfung, könnte sinnvoll sein – besonders für vulnerable und ältere Personen", wagt Virologin Dorothee von Laer, Leiterin des Instituts für Virologie der Medizinischen Universität Innsbruck, eine Prognose gegenüber "Heute".
Ein Szenario, das auch für die Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit, Katharina Reich, denkbar wäre, wie sie bereits Ende 2022 im Ö1-"Morgenjournal" verriet.
Noch keine Daten
Anders sieht das derzeit noch Monika Redlberger-Fritz, Leiterin des Influenza-Labors der MedUni Wien und Mitglied des Nationalen Impfgremiums: "Zur Zeit fehlen uns dazu noch zu viele Daten zur Dauer der Wirksamkeit der Coronavirus-Vakzine", so die Virologin gegenüber "Heute".
Sämtliche Impfdaten würden nach wie vor laufend gescreent werden und sobald hier mehr Informationen zur Verfügung stehen würden, werde es auch eine neue Empfehlung geben. Doch das werde noch dauern: "In den nächsten Wochen wird es hier definitiv keine Änderung geben", ist sich Redlberger-Fritz sicher.
Fünfte Impfung
Aktuell gelten drei Impfungen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 immer noch als Grundimmunisierung. Die vierte Impfung wird laut österreichischem Impfplan ab sechs Monate nach der dritten Impfung oder eine Infektion allen ab 12 Jahren empfohlen, die sich schützen wollen, besonders aber diesen Personen: Über 60-Jährige, Personen mit dem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf von Covid-19 sowie Personen mit einem erhöhten Expositions- und damit Infektionsrisiko.
Eine fünfte Impfung kann frühesten vier Monate später Risikopersonen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr und Personen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr verabreicht werden.
Im Impfplan heißt es dazu: "Für gesunde Personen unter 60 Jahren, insbesondere auch Personal im Gesundheitswesen jünger als 60 Jahren, ist unter Berücksichtigung der momentanen Datenlage mit Stand Dezember 2022 keine fünfte Impfung notwendig." Bei Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren mit erhöhtem Erkrankungsrisiko kann die fünfte Impfung ab sechs Monate nach der vierten Impfung oder nach individueller Prüfung erfolgen.