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Festessen – Wein-Experte verrät schlimmsten Fehler

Weißwein, Rotwein oder Champagner? Wein & Co.-Einkäufer Bernhard Hlavicka weiß, was heutzutage an den Festtagen kredenzt werden darf.

Christine Scharfetter
Geschmäcker sind verschieden, aber ist am Weihnachtstisch alles erlaubt?
Geschmäcker sind verschieden, aber ist am Weihnachtstisch alles erlaubt?
Getty Images/iStockphoto

Das Weihnachtsmenü steht, aber was ist mit dem Wein? Was darf zum Fest ins Glas und was passt eigentlich zum geplanten Dinner?

"Heute" hat diese Fragen Bernhard Hlavicka, Einkäufer bei Wein & Co. gestellt und in erster Linie eine Antwort erhalten, die zur Entspannung sämtlicher Muskeln im Körper führen könnte: "Erlaubt ist was gefällt. Es muss schmecken. Zwanghafter Genuss von Hundertpunkte-Weinen, die man dann nicht genießen kann ist sicher der schlimmste Fehler, den man begehen kann."

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    Ist euch schon einmal passiert, dass ihr eine Flasche Wein nicht ganz ausgetrunken habt? Sollte dies der Fall sein, verraten wir euch, wie lange ihr die offene Flasche aufbewahren könnt, bevor der Wein nicht mehr schmeckt.
    Ist euch schon einmal passiert, dass ihr eine Flasche Wein nicht ganz ausgetrunken habt? Sollte dies der Fall sein, verraten wir euch, wie lange ihr die offene Flasche aufbewahren könnt, bevor der Wein nicht mehr schmeckt.
    Photo by Justin Aikin on Unsplash

    Darauf kommt es wirklich an

    Grundsätzlich sei die althergekommene Regelkunde "Weißwein zu Fisch und Rotwein zu Gans" längst passé. "Es gibt Rotweine, die hervorragend zu Fisch passen, speziell, wenn er gebraten wird und kraftvolle Sauce hat. Wichtiger als rot oder weiß ist der Alkoholgehalt der Weine."

    Kräftige Weine wie Wachauer Smaragd, weiße Burgunder, Bordeaux oder andere Rotweincuvées würden besser passen, je fetter und gehaltvoller das Festmahl sei. Leichtere Weine bis 12,5 % Alkoholgehalt eigenen sich hingegen besser für schlankere Gerichte wie pochierter Fisch, erklärt der Experte. "Beim Truthahn mit eher mageren Fleisch kommt es auch auf die Beilagen an. Hier geht aber in Regel eher ein leichterer Wein, vielleicht ein saftiger Blaufränkisch, oder ein Wiener Gemischter Satz."

    Das rät der Experte

    Brötchen: Sekt, Champagner, Crémant, Cava, Franciacorta, Riesling, Sauvignon Blanc, Gemischter Satz
    Fisch: Kommt auf den Fisch und die Art der Zubereitung an. Je zarter und leichter das Gericht umso leichter der Wein, und umgekehrt. Lachsforelle – Riesling oder Sancerre, Gebackener Karpfen: kraftvoller Veltliner oder Gemischter Satz. Steinbutt in Buttersauce – weißer Burgunder oder sogar leichter Rotwein a la Blaufränkisch oder ein Cru aus dem Beaujolais.
    Gans, Ente, Truthahn: generelle Regel, je fetter umso kräftiger der Wein. Die Farbe kann sich auch gut an der Beilage orientieren. So zum Beispiel Rotwein, wenn Rotkraut, Weißwein wenn Weißkraut. Oder nach der persönlichen Vorliebe.

    Was immer geht

    Jeder solle trinken, was ihm schmeckt und ins Glas darf entsprechend wirklich alles: "Mir fällt nichts ein, was ich zu Weihnachten verteufeln würde", so Hlavicka.

    Wer dennoch unsicher ist oder sich nicht entscheiden kann, dem sei geraten: "Champagner geht eigentlich immer und besitzt maximalen festlichen Charakter.  Generell ist Schaumwein ein starkes, festliches Thema. Ob ein spannender Sekt, ein fröhlicher Prosecco oder ein Crémant – passt alles."

    Der richtige Wein für Glühwein

    Welcher Wein eignet sich für Glühwein? Glühwein wird umso besser, je besser der Grundwein ist. Ein guter Rotwein, zum Beispiel ein Rioja, oder ein dunkler Zweigelt eignen sich hervorragend. Auch mit Süßweinen kann man hervorragende Ergebnisse erzielen. Je länger man ihn kocht, umso weniger Alkohol verbleibt im Wein. Auch verschiedene Weine kann man mischen.

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