Gesundheit
"4. Impfung für alle, die besonders gefährdet sind"
Der 4. Stich kann derzeit vulnerablen Gruppen "off label" angeboten werden. Bis dafür eine offizielle Empfehlung kommt, kann es noch dauern.
Das Coronavirus hat Österreich weiter fest im Griff, die Zahl der Neuinfektionen hat sich mittlerweile auf einem erhöhten Niveau eingependelt. Weiterhin gilt: Impfen und Hände waschen! Wer sich die dritte Impfung noch nicht geholt hat, sollte nicht angesichts der explodierenden Infektionszahlen nicht warten, meint Virologin Monika Redlberger-Fritz im "Heute"-Interview: "Nach dem Booster hat man zusätzlich einen sehr guten Schutz vor der symptomatischen (milden) Infektion, die etwa 8 bis 12 Wochen anhält und dann absinkt. Danach besteht weiterhin ein Schutz vor der schweren Infektion." Laut offiziellem Impfdashboard des Gesundheitsministeriums haben sich bisher 4.748.807 Personen dreimal impfen lassen.
Vierter Stich "off label" für Risikogruppen
Wann in Österreich das Nationale Impfgremium (NIG), dem Redlberger-Fritz angehört, einen vierten Stich offiziell empfehlen wird, lasse sich jetzt noch nicht sagen. Wer aber einer Risikogruppe angehört oder beruflich einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt ist, weil er etwa mit Corona-Patienten zu tun hat, kann sich den vierten Stich "off label" geben lassen. Der Grund: Die vierte Impfung ist noch nicht offiziell zugelassen und dementsprechend gibt es diesbezüglich auch keine offizielle Empfehlung.
Jedoch kann "die vierte Impfung all jenen angeboten werden, die besonders gefährdet sind, schwer zu erkranken, weil krebskrank oder immunsupprimiert oder weil sie einem hohes Expositionsrisiko ausgesetzt sind, wie beispielsweise Spitalspersonal. Das ist momentan eine gemeinsame Entscheidung zwischen dem Patienten und dem Arzt", so die Virologin.
Schutzwirkung der dritten Impfung im Fokus
Aktuell liegt das Augenmerk nach wie vor auf der dritten Impfung und der Dauer ihrer Schutzwirkung. "Es gibt noch sehr viele Leute die noch nicht drei Mal geimpft sind, deshalb sollte man diese Gruppe forcieren", vertritt Redlberger-Fritz die Ansicht des NIG.
Um zu eruieren, wann der Impfschutz der dritten Impfung nachlässt, braucht es eine längere Beobachtungsdauer als 12 bis 16 Wochen, wo wir aktuell stehen. Erst wenn diese Daten verfügbar und ausgewertet werden, wird eine vierte Impfung unter Studienbedingungen erprobt und gegebenenfalls für alle empfohlen.