Nach FPÖ-Sieg

"Leitspital ist Geschichte" – Klinik als Politikum

Das umstrittene "Klinikum Stainach" könnte nach dem Sieg der FPÖ in der Steiermark vom Tisch sein. Die Partei kündigte an, die Stopptaste zu drücken.

"Leitspital ist Geschichte" – Klinik als Politikum
So sollte das Spital aussehen, doch jetzt werden wohl keine Ärzte mehr einziehen.
iStock/ARGE FRANZ&SUE UND MAURER&PARTNE / APA / picturedesk.com

Dieser Streit war zumindest in dieser Region der Steiermark wohl Wahlentscheidend. Noch am Wahlabend stellte der Liezener FPÖ-Bezirksparteiobmann Albert Royer fest, dass das geplante Klinikum Stainach jetzt "Geschichte" sei. Leisere Worte kamen vom steirischen FPÖ-Spitzenkandidaten Mario Kunasek. Er möchte einmal den Plan B kennenlernen und schauen was dieser kosten würde.

Kunasek spricht dabei vom Ausbau des LKH Rottenmann und dem Erhalt der Spitäler in Schladming und Bad Aussee. Zu dem, was aktuell auf dem Tisch liege, gebe es von ihm ein "klares Nein".

Stopptaste angekündigt

Die FPÖ hatte bereits angekündigt, die Stopptaste drücken zu wollen, dafür braucht sie einen Beschluss der Landesregierung. Adressat ist der Gesundheitsfonds, der per Regierungsbeschluss die Gesamtprojektverantwortung hat. Das laufende Bauverfahren könnte weiterlaufen. Es sei denn, die Kages erhält vom Eigentümer, dem Land, den Auftrag, es ruhen zu lassen.

Gründe für Leitspital

Bis 2028 habe die Landesregierung geplant, in Stainach ein modernes Krankenhaus zu errichten. Dieses soll die Standorte in Rottenmann, Schladming und Bad Aussee ersetzen. Begründet wurde dies mit der geringen Anzahl an Fällen. Dadurch sei das Personal in den drei Häusern zu wenig geübt, das führe zu geringerer Qualität. Außerdem gebe es zu wenig Personal.

Das Leitspital soll ein größeres medizinisches Angebot bieten als die bestehenden Standorte gemeinsam und für Ärzte attraktiver sein.

Die steirische Gesamtstrategie

Das "Klinikum Stainach" ist in eine gesamtsteirische Strategie eingebettet, die 2016 unter "Steirischer Gesundheitsplan 2035" präsentiert wurde. Ziel war es, dass jede Region ein eigenes Leitspital erhält. Man wollte ein Netzwerk von Angeboten schaffen, in dem weniger Krankenhausbetten notwendig sind.

Patienten und Patientinnen sollen bereits vor einem etwaigen Krankenhausaufenthalt versorgt werden. Geschehen sollte dies durch Gesundheitszentren, Facharztzentren und durch mobile Hilfe.

Von Leitspitälern zu Zusammenschlüssen

Acht Jahre später wurde statt von Leitspitälern von dem Zusammenschluss mehrerer Spitäler in Verbünde gesprochen. Nur im Bezirk Liezen wäre ein gänzlich neues Haus geplant. Abseits dessen sei man mit dieser Strategie laut Gesundheitsfonds schon sehr gut vorangekommen.

Seit 2017 wurden einige Krankhäuser zusammengeschlossen, beispielsweise werden das LKH Südsteiermark, das LKH Murtal, Graz Mitte, Graz 2 und das LKH Hochsteiermark genannt.

Auswirkungen für Schladming und Ausseerland

Verändern würde ein mögliches Leitspital in Rottenmann auch die Ausgangslage im Ausseerland und in Schladming. Für Schladming stellt der "Plan B" eine Spezialisierung in Unfallchirurgie in den Raum, für Bad Aussee in kosmetische Chirurgie oder Kinderpsychiatrie.

Die Anfahrtswege in das Hauptkrankenhaus nach Rottenmann würden sich für beide um 20 Minuten verlängern. Somit würden die angrenzenden Krankenhäuser in Schwarzach (Salzburg) und Bad Ischl (Oberösterreich) attraktiver werden.

Heiß diskutiertes Thema

In den beiden Regionen ist das bereits Thema. Der im Gemeinderat vertretene "Dialog Lebenswertes Altaussee" schrieb am Montag: "Müssen wir in einem medizinischen Notfall dann wirklich nach Rottenmann fahren? Ein Leitspital Rottenmann kommt nur dann in Frage, wenn das LKH Bad Aussee als echtes Krankenhaus erhalten bleibt."

1/55
Gehe zur Galerie
    <strong>26.11.2024: Knallharte Regeln – das kommt jetzt auf Hundehalter zu.</strong> Auslöser war der Fall "Elmo": Bei der Hundeattacke starb eine Frau (60). Der Ruf nach einem härteren Gesetz wurde laut. <a data-li-document-ref="120074650" href="https://www.heute.at/s/knallharte-regeln-das-kommt-jetzt-auf-hundehalter-zu-120074650">Jetzt tritt es in Kraft &gt;&gt;&gt;</a>
    26.11.2024: Knallharte Regeln – das kommt jetzt auf Hundehalter zu. Auslöser war der Fall "Elmo": Bei der Hundeattacke starb eine Frau (60). Der Ruf nach einem härteren Gesetz wurde laut. Jetzt tritt es in Kraft >>>
    Getty Images

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Österreich" ist die aktuell meistgelesene Story "". Für eine kontroverse Debatte sorgt auch die Geschichte "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    Auf den Punkt gebracht

    • Nach dem Sieg der FPÖ in der Steiermark könnte das umstrittene "Klinikum Stainach" gestoppt werden, da die Partei angekündigt hat, die Stopptaste zu drücken.
    • Der steirische FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunasek möchte alternative Pläne prüfen, die den Ausbau des LKH Rottenmann und den Erhalt der Spitäler in Schladming und Bad Aussee beinhalten.
    DM
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen