Welt
"Leblos", 39 Grad – Kind nach Überraschungsei im Spital
In England hat Kinder-Schokolade bei einem Mädchen (3) eine schwere Salmonellose ausgelöst. Australien und Neuseeland bannen die Produkte aus Regalen.
Ein kleines Mädchen in Großbritannien hat sich eine Salmonellenvergiftung zugezogen, nachdem sie ein Kinder-Überraschungs-Ei gegessen hatte. Das gab die Mutter der dreijährigen Brooklyn-Mai auf Facebook bekannt. Charlotte Elizabeth schrieb über ihre Tochter: "Sie ist völlig tot hinter den Augen und so leblos", und fügte an: "Es ist absolut herzzerreißend zu sehen, wie mein normalerweise feuriges, abenteuerlustiges und sehr aktives kleines Mädchen das komplette Gegenteil von allem ist, was es normalerweise ist."
Zwei Besuche im Spital
Als Brooklyn-Mai fast 24 Stunden durchschlief und über 39 Grad Fieber hatte, wusste die Mutter, dass etwas nicht stimmen kann, und brachte sie ins Spital, schrieb sie auf Facebook. Drei Tage nach den ersten Symptomen wurde bei der Dreijährigen am letzten Mittwoch eine Salmonellose bestätigt. "In den letzten 96 Stunden war sie nur etwa 12 bis 14 Stunden wach", gab Charlotte Elizabeth am letzten Donnerstag bekannt.
Die Mutter rief zudem alle Eltern mit kleinen Kindern dringend dazu auf, Produkte von Kinder-Schokolade wegzuschmeißen, wenn sie noch welche zu Hause haben. Auch am Sonntag, eine Woche nach der Vergiftung, ging es der kleinen Brooklyn-Mai noch immer nicht gut. So klagte die Mutter, dass sie ihre Tochter erneut ins Spital bringen musste, nachdem diese "extreme Schmerzen" hatte. Insgesamt verbessert sich ihr Zustand langsam. In ganz Europa ist es in den letzten Tagen zu Hunderten Salmonellenvergiftungen im Zusammenhang mit Ferrero-Produkten gekommen.
Ferrero ruft auch in Neuseeland Produkte zurück
Kurz vor Ostern hat der Süßwaren-Hersteller Ferrero auch in Neuseeland wegen möglicher Salmonellen-Gefahr zahlreiche Produkte zurückgerufen. Die Behörde für Nahrungsmittelsicherheit ordnete am Dienstag an, in dem Pazifikstaat alle in Belgien hergestellten Kinder-Erzeugnisse vom Markt zu nehmen.
Die belgische Aufsichtsbehörde Afsca hatte am Freitag die Produktion von Ferrero in einer Fabrik in Belgien vorerst gestoppt. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen das Unternehmen. Zuvor waren Hunderte Salmonellen-Fälle in ganz Europa mit dort produzierten Süßigkeiten in Verbindung gebracht worden. Auch Australien hatte vorige Woche in Belgien gefertigte Kinder-Produkte zurückgerufen.
Der stellvertretende Generaldirektor von "New Zealand Food Safety", Vincent Arbuckle, forderte die Menschen in Neuseeland dringend auf, "alle Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen". Weiter sagte er: "Die Auswirkungen einer Salmonellen-Infektion können schwerwiegend sein, insbesondere bei Kindern unter fünf Jahren, Erwachsenen ab 65 Jahren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem." Bislang wurde in Neuseeland noch kein Krankheitsfall in Verbindung mit Kinder-Produkten bekannt.